Jools Holland & his Rhythm & Blues Orchestra: Sirens Of Song – Album Review

Jools Holland und seine Sirenen-Sängerinnen

von Gérard Otremba

Der bekannte englische Moderator und Pianist Jools Holland (Later with Jools Holland), in den 70ern Gründungsmitglied der Band Squeeze, beschäftigt seit 1987 seine vielköpfige Begleitband The Rhythm & Blues Orchestra, mit deren Hilfe Holland auch das neuste Album, Sirens Of Song, einspielte. Ihnen zur Seite standen zahlreiche wunderbare Sängerinnen, die Holland-Originale aufnahmen und einige Klassiker neu interpretierten. Jools Holland und sein Rhythm & Blues Orchestra spornen die auf Sirens Of Song versammelten Damen zu Höchstleistungen. Mit dem Ray Charles-Track „Jumpin` In The Morning“, gesungen von Ruby Turner, startet das Album furios, wie ein überschneller Sonderzug nach Pankow, mit Drive und ganz viel Roll bringt einem diese Version schon im Sitzen zum Schwitzen. R&B, Swing, Jazz, Soul, alles edel und formidabel verarbeitet. Joss Stone wirft sich bei der Holland/Stone-Komposition „Letting Me Down“ dermaßen ins Zeug, dass es einen umhaut. Die stimmliche Akrobatik der Soul-Sängerin zeigt sich hier höchst explosiv.

Wir haben auf Sirens Of Song das außerordentliche Vergnügen, die selige Amy Winehouse wiederzuhören („Monkey Man“) und Kylie Minoque macht aus dem The Clash-Klassiker „Should I Stay Or Should I Go“ das, was sie am besten kann: lasziven Sex. Die Highlights folgen im Minutentakt. Ob der pianobetonte Jazz von Emeli Sandé („Love Me Or Leave Me“), der Slowmotion-Soul von Louise Marshall („A Vow“) und Mabel Ray („Sweet Bitter Love“), oder der sexy Grummel-Blues von Eartha Kitt („Ain’t Misbehavin‘“). Aber auch die anzügliche Nachtclubatmosphäre von Rumer („Lost Mind“), der Tempo-Boogie-Rock’n’Roll von Imelda May („Top To Bottom Boogie“), der Cole Porter-Standard „Night And Day“ von KT Tunstall und „See-Line Woman“ mit Laura Mvula an den Vocals entfalten sich prächtig und gar Stevie Wonders „I Wish“ in der Version von Melanie C funktioniert mit dem Rhythm & Blues Orchestra im Rücken ganz wunderbar. Ein Album ohne Fehl und Tadel.

„Sirens Of Song“ ist am 30.01.2015 bei East West Records / Warner Music erschienen.
http://youtu.be/ll8-WOLxAkc

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