John Fogerty covert mit Familienmitgliedern einige seiner Hits
Corona und die Folgen, nächster Teil. Gab sich Nick Cave in seinem nun als Album veröffentlichten, einzigen Streaming-Konzert „Idiot Prayer“ ganz allein dem Klavier hin, verfolgte sein amerikanischer Kollege John Fogerty eine ganz andere Strategie während der letzten Monate der Pandemie. In einer selbstauferlegten Quarantäne begann Fogerty mit seinen Kindern Shane, Tyler und Kelsey im Heimstudio Songs einzuspielen. Klassiker aus Fogertys langjähriger Solo-Karriere sowie der seiner berühmten Band Creedence Clearwater Revival (CCR) standen in Neuinterpretationen auf dem Programm.
John Fogerty feiert Geburtstag im Baseball-Stadion der LA Dodgers
Jeden Freitag wurde ein neues Video als Teil einer speziellen YouTube-Reihe veröffentlicht. In der Zwischenzeit schauten sich gut acht Millionen Zuschauer diese Videos an, deren große Aufmerksamkeit zu Fernseh- und Radiosendungen mit Fogertys Familie führte. Am 28.05., Fogertys 75. Geburtstag, traf sich die Familie sogar im leeren Baseball-Stadion der Los Angeles Dodgers, um den Song „Centerfield“ aufzunehmen. Ein coole Idee, die mit einer an jenem Tag digital veröffentlichten EP abgeschlossen wurde. Doch erweiterten die Fogertys in der Folge die Sammlung um weitere Songs, die von Bob Ludwig gemastert und zu einem vollständigen Album zusammengestellt wurden. Das kann mal alles genauso machen, wen man John Fogerty heißt und ewige Klassiker der Rockgeschichte wie „Proud Mary“, „Bad Moon Rising“, „Have You Ever Seen The Rain“ und „Fortunate Song“ geschrieben hat.
CCR-Klassiker
Diese CCR-Evergreens sind alle auf „Fogerty’s Factory“ enthalten, das sich im Titel und Covergestaltung auf das von 50 Jahren erschienene, fünfte Album „Cosmo‘s Factory“ der Swamp-Rock-Band aus Kalifornien bezieht. Und dass der Rock’n’Roll eines John Fogerty auch ganz ausgezeichnet mit fast vollständigem Verzicht auf Drums hervorragend funktioniert, zeigt die aufgekratzte Version von „Hot Rod Heart“. Die Coverversionen von „Lean On Me“ (Bill Withers) und „City Of New Orleans“ (Steve Goodman) dienen im Corona-Isolationszusammenhang sicherlich als gut gemeinte Durchhalteparolen und richten sich mit kurzen Statements gegen Rassismus und für die Menschenrechte. Echte Gewinne sind aber eher das auf ein Gitarreninferno reduzierte „Fortunate Song“ oder die Neufassung des Blues-Rock-Songs „Tombstone Shadow“. John Fogerty hat die bisherige Zeit der Corona-Pandemie musikalisch gut überstanden.
„Fogerty’s Factory“ von John Fogerty erscheint am 20.11.2020 bei BMG. (Beitragsbild: Albumcover)
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