Jack Johnson: All The Light Above It Too – Album Review

 

 

Eine neue Version der Jack Johnson-Formel

In den vier Sommern zwischen 2001 und 2005, in denen Jack Jonson mit seinen kuscheligen Pop-Songs zum Chartsurfer wurde, war die Welt noch in Ordnung. Klimawandel, Terrorismus, Flüchtlingskrise und Digital Burnout lagen in weiter Ferne und das allgemeine Lebensgefühl drückte sich in den harmonischen Songs wie „Wasting Time“, „Bubble Toes“, „Upside Down“ oder „Better Together“ perfekt aus. Jetzt, da die Welt so viel ungemütlicher geworden ist, scheinen Johnsons zwar schöne, mitunter jedoch auch naive Songs als Lüge entlarvt zu sein.

Sounds & Books_Jack Johnson_Al The Light Above It Too_CoverSie treffen einfach nicht mehr den Zeitgeist. Abgesehen davon schien Johnson seit „Sleep Through The Static“ selbst ausgebrannt, seine Formel verbraucht zu sein. „All The Light Above It Too“ – sein siebtes Album – ist nun der Versuch, zu alter Stärke zurückzufinden. Johnson verlässt dafür die Komfortzone und setzt sich textlich etwa für die Säuberung der Ozeane ein, wettert gegen den umgreifenden Egoismus in der Gesellschaft. Musikalisch gibt es nur leichte Variationen seiner bereits bekannten Formel. Die aber wirken sich sehr positiv aus.

So ist „My Mind Is For Sale“ zum Beispiel als perkussives Funk-Stück angelegt, „You Can’t Control It“ lässt ebenfalls viel Luft und überzeugt durch seinen zweistimmigen Gesang. Am besten ist jedoch „Love Song #16“, dessen bluesige Note dem immer samtenen Gesang von Johnson gut kontrastiert. Zehn Songs in knapp 40 Minuten bietet „All The Light Above It Too“. Vor allem aber bietet es eine neue Version der Johnson-Formel, eine Idee für die Zukunft. Ein rundes, reifes und schönes Album, das den Sommer noch etwas verlängert.

„All The Light Above It All“ von Jack Johnson erscheint am 08.09.2017 bei Brushfire Records / Universal Music.

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