Israel Nash: Israel Nash’s Silver Season – Album Review

Mit Silver Seasons erscheint ein würdiger Nachfolger zum Israel Nash-Meisterwerk Rain Plans

von Gérard Otremba

Vor zwei Jahren hat Israel Nash mit seinem dritten Album Israel Nash’s Rain Plans Maßstäbe im Americana-Genre gesetzt und mithin eins der besten Alben des Jahres 2013 veröffentlicht. Es war ein monumentales Werk und alle Songs hätten auf den besten Neil Young-Alben ihren Platz finden können, solch exzellentes Songwriting gab es auf Rain Plains zu hören. Einen besseren Nachfolger als Israel Nash’s Silver Season hätte der 34-jährige amerikanische Musiker nun kaum abliefern können. Gemeinsam mit Schlagzeuger Josh Fleischman, Bassist Aaron McClellan, Gitarrist Joey McClellan und Eric Swanson an der Pedal Steel hat Israel Nash neun neue Songs eingespielt, die von einer sanften Psychedelic-Patina umhüllt sind und durch Raum und Zeit schweben. Bereits der Opener „Willow“ glänzt durch feinste Lakonie, die im „Parlour Song“ durch kosmisch-flirrende Gitarrenparts ergänzt wird. „The Fire & The Flood“ ist dann wieder allerschönster Neil Young-Americana-Pathos mit leicht verhalten Gesängen, verträumt-melancholischer Grundstimmung, aber sich im Rahmen austobender E-Gitarren.

Das epische „LA Lately“ lehnt sich an die Veranda und schaut genüsslich auf das weite Land, während Israel Nash in „Lavendula“ zwischen Traurigkeit und Rausch changiert. Zum ultimativen Vermächtnis dieses Albums schwingt sich dann „Strangers“ empor. Der perfekte Psychedelic-Folk-Rock-Song, der den in „Lavendula“ angedeuteten Rauschzustand auf die Spitze treibt. Das anschließende „A Coat Of Many Colours“ schwelgt dann wiederum im Romantik-Kosmos eines Neil Young, „Mariner’s Ode“ greift diese Atmosphäre auf, beschwingter indes, aber nicht weniger traumhaft schön. Harvest Moon reloaded. Abschließend lädt Israel Nash zu einem Gospel inspirierten „The Rag & Bone Man“ und findet ein rundes Ende für Silver Season. Das Album hinterlässt vielleicht nicht ganz den spektakulären Eindruck wie einst Rain Plans, doch Hingabe, Leidenschaft und gute Songs sind immer noch reichlich vorhanden.

„Israel Nash’s Silver Season“ erscheint am 09.10.2015 bei Loose Music / Rough Trade.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben