Iron & Wine: Beast Epic – Album Review

 

Sam Beam entdeckt den Dan Fogelberg in sich

In den 70ern landet Sam Beam mit seinen Songs irgendwie immer. Doch Ausflüge in Jazz und Pop, die im letzten, vor vier Jahren veröffentlichten Album Ghost On Ghost noch teilweise an Steely Dan erinnerten,  gönnt sich der Mastermind hinter Iron & Wine auf seinem neuen Album Beast Epic nicht mehr. Mit Hilfe seiner Band, bestehend aus Rob Burger (Klavier), Joe Adamik, (Schlagzeug), Jim Becker (Gitarre, Mandoline, Banjo, Violine), Sebastian Steinberg (Bass) und Teddy Rankin Parker (Cello), frönt Sam Beam mit seinem Folk-Pop einer possierlichen Lagerfeuerromantik und evoziert dabei Dan Fogelberg.

Sounds & Books_Iron & Wine_Beast Epic_CoverNun möchte man nichts gegen Dan Fogelberg sagen, schließlich findet man noch alte Alben des vor zehn Jahren verstorbenen, amerikanischen Songwriters im eigenen Plattenregal. Doch neigte Fogelberg mitunter zu arger Lieblichkeit und das gelingt Iron & Wine auf Beast Epic ebenfalls ganz wunderbar. Frühere Anklänge an Nick Drake werden aber so schlicht weichgespült, der emotionale Tiefgang fehlt weithin. Das ist schlicht schade, denn Sam Beam kann das prinzipiell. Man muss bis zum vorletzten Song „The Truest Stars We Know“ warten, um von der Innigkeit endlich ergriffen zu werden. Nun plätschert aber nicht alles seicht vor sich hin.

Der Opener „Claim Your Ghost“, das gewisperte „Summer Clouds“, das percussive „About A Bruise“ und das leicht schräge „Last Night“ kann man guten Gewissens hören. „Bitter Truth“ und „Right For Sky“ hingegen verwandeln Romantik in Kitsch. Aber der nächste Winter kommt bestimmt und dann möchten einige sicherlich nicht von ihrem Kaminofen weg. Das müssen sie auch nicht, schließlich können sie es sich mit Beast Epic von Iron & Wine und einem Glas Wein gemütlich machen.

„Beast Epic“ von Iron & Wine erscheint am 25.08.2017 bei Sub Pop.

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