Indigo Sparke: Hysteria – Albumreview

Indigo Sparke credit Angela Ricciardi

Vierzehn neue, überzeugende Indie-Folk-Songs hat die australischen Songwriterin Indigo Sparke für ihr Zweitwerk „Hysteria“ aufgenommen

Die Veröffentlichung ihres Debütalbums „Echo“ liegt gerade einmal knapp mehr als ein Jahr her, und schon meldet sich Indigo Sparke mit dem Zweitwerk zurück. Die in New York lebende australische Songwriterin schrieb eben dort die Songs ihres neuen Albums „Hysteria“, bevor es mit Produzent Aaron Dessner von The National nach Upstate New York ging, wo dieser gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Shahzad Ismaily und dem Schlagzeuger Matt Barrick (The Walkmen, Muzz) seinen Beitrag für Instrumentierung und Arrangement geleistet hat. Insgesamt vierzehn Songs sind auf dem „Echo“-Nachfolger gelandet, also ganze fünf mehr als auf dem Debüt, und das Schöne dabei: es ist kein Song zu viel auf der Platte.

Indigo Sparke schreibt weiterhin betörende Songs

Indigo Sparke Hysteria Cover Sacred Bones Records

War „Echo“ geprägt vom dezenten Einsatz der Instrumente, wird es auf „Hysteria“ mitunter ziemlich lebhaft. Der an Joni Mitchell geschulte und auch schon mal an Mazzy Star („Colourblind“) erinnernde Indie-Folk des Erstlings öffnet sich in seinen Strukturen, bleibt aber ähnlich betörend. Der von Sounds & Books bereits als Song des Tages vorgestellte Vorabtrack „Pressure In My Chest“ gehört zu diesen betörend-magischen Tracks. Schwermütig, von Sparkes melancholischer und doch so kraftvoller Stimme getragen, wird es einem ganz schummrig, wenn Indigo Sparke zum wiederholten Mal die Titelzeile intoniert. Ein erhabenes Stück Indie-Pop einer außergewöhnlich begabten Songwriterin.

Die Seele wärmende Musik

Die ihre Hinwendung zu mehr Pop-Rock im anschließenden „God Is A Woman’s Name“ beweist, das schon verhältnismäßig ausgelassen wirkt. Doch kaum scheint es Sparke zu bunt zu treiben, fängt sie uns mit ihrer plötzlich verhaltenen und nachdenklichen Stimme wieder ein. Sehnsüchtig hingegen die pianobetonte Ballade „Pluto“ mit der bedeutungsschweren Zeile „I am alone, but I am not lonely“, nach Kate Bush Ausschau haltend „Infinity Honey“, geradezu lässig „Golden Ribbons“ und „Real“ ganz verträumt. Indigo Sparkes Musik wärmt die Seele und tröstet ungemein. Eine Sammlung herausragender Indie-Folk-Songs, zu weiteren Highlights zählen „Blue“, der Titeltrack sowie „Sad Is Love“, und für Indigo Sparke der nächste große Schritt als Songwriterin. Sie findet die perfekte Nische zwischen Joni Mitchell und Laura Marling.

„Hysteria“ von Indigo Sparke erscheint am 07.10.2022 bei Sacred Bones Records / Cargo Records. (Beitragsbild von Angela Ricciardi)

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