Iiro Rantala HEL Trio live in Hamburg 2025

Iiro Rantala HEL Trio live Hamburg 2025 Nica Jazz Club by Wanja Wiese Sounds & Books

Der gefeierte finnische Pianist Iiro Rantala lud die Hamburger Zuhörer am 15.05.2025 zu einer unvergesslichen musikalischen Odyssee im Nica Jazz Club ein

Text und Fotos von Wanja Wiese

An diesem Abend mit seinem  dynamischen HEL Trio, bestehend aus Conor Chaplin am Bass und Anton Eger am Schlagzeug, versprühte die Gruppe eine Energie auf der Bühne, die die Zuhörer im Nica Jazz Club von der ersten Minute an fesselte. Iiro Rantala führte die Band mit charismatischer Autorität an, sein Spiel am Flügel schien eine Brücke zwischen den Instrumenten zu schlagen. Deutlich wurde dies mehrfach, als Anton Eger am Schlagzeug gespannt auf ein Zeichen von Rantala wartete. Kaum gegebene Anweisung, explodierte Eger förmlich und nahm das Tempo auf, das ihm mit unglaublicher Geschwindigkeit vorgegeben wurde. Diese schwindelerregende Interaktion erinnerte beinahe an einen Staffellauf, bei dem der Stab fließend an Conor Chaplin weitergegeben wurde.

Iiro Rantala und das Stockholm-Syndrom

Diese drei Vollblutmusiker, die zum zweiten Mal im Nica gastierten, verdeutlichten einmal mehr, dass nordische Jazzformationen nicht zwangsläufig Melancholie verbreiten müssen. Das stellte Iiro Rantala mit amüsanten Anekdoten und Kurzgeschichten zwischen den Stücken ebenfalls unter Beweis und teilte den Gästen u.a. mit, dass sich das nächste Stück mit dem „Stockholm Syndrom“ befasse, unter dem er schon viele Jahre zu leiden habe. Auch seine Liebe zur Italienischen Oper fand Erwähnung, die zu dem Zeitpunkt entfacht wurde, als er in Italien lebte und sich anschickte ein Leben als Mönch zu führen, was jedoch an der Einhaltung des Zölibates scheiterte. Die vielen Ziegen und Schafe spielten dabei durchaus eine Rolle…

Im Dezember mit Rentieren wieder im Nica

Wie bei vielen Konzerten im Nica, so bestand das Set an diesem Abend ebenfalls aus zwei Teilen, von denen ich abermals keinen besonders hervorheben möchte. Nach etwa zwei Stunden verließ das Trio unter tosendem Applaus der begeisterten Zuhörer die Bühne, um abschließend darauf hinzuweisen, dass man am 13. Dezember dieses Jahres wiederkehren werde, um ausschließlich Weihnachtslieder zu spielen. Rentiere werde man ebenfalls mitbringen. Ein Abend, bei dem nicht nur Jazzliebhaber, sondern auch Freunde außergewöhnlicher Musikerlebnisse voll auf ihre Kosten kamen.

COMMENTS

  • <cite class="fn">Petra heinsohn-Heckl</cite>

    Ich war da – und es war gigantisch! Professionelle Musiker, die immer noch Spaß am Jam haben und voll aufeinander abgestimmt sind. Zudem sind sie total sympathisch und auf dem Boden geblieben. Etwas, was man nicht von allen Künstlern dieser Gattung sagen kann. Also: immer wieder gerne!

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