Garant für radiotauglichen und superben Pop-Rock. Mit „I Quit“ verfeinern Este, Danielle und Alana Haim ihre Lo-Fi-Ästhetik
von Gérard Otremba
Die Haim-Schwestern mögen es ausführlich. Befanden sich auf dem 2020 veröffentlichten, ebenfalls von uns rezensierten Vorgängeralbum „Woman In Music Pt. III“ ganze 16 Songs, so sind es auf „I Quit“ immerhin noch 15. Man bekommt also wieder jede Menge geboten von Este, Danielle und Alana Haim. Und wenn man vielen anderen bei so vielen Songs entweder Maßlosigkeit vorwerfen kann, oder aber auf Füllmaterial verweisen muss, genießt man einfach mal jede Minute der nach „Days Are Gone“ (2013), „Something To Tell You“ (2017) und eben „Woman In Music Pt. III“ vierten Platte des
aus Los Angeles stammenden Schwestern-Trios.
Ein bemerkenswerter Albumeinstieg
Und sie machen das einfach tricky: Beginnen das Album mit „Gone“ und den Zeilen „Can I have your attention, please“, um nach einer knappen Minute mit einem Sample von George Michaels „Freedom“ nachzulegen und eine in die höchsten Töne gegniedelte Gitarre folgen zu lassen. Dazu ein perkussiver Rhythmus und ausgelassene Backing Chöre, ein bemerkenswerter Albumeinstieg. Und so geht es durchaus weiter auf „I Quit“. Das von Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte
Jahrgang 1969. Selbständiger Journalist und als Chefredakteur verantwortlich für den Inhalt von Sounds & Books. Muss mit Sounds & Books Geld verdienen, um seine Miete bezahlen zu können. Begann seine journalistische Karriere in den 90ern für die Frankfurter Musikzeitschrift Kick’n’Roll, bevor er einige Jahre als freier Mitarbeiter für die Frankfurter Rundschau tätig war. Seit 2010 Online-Veröffentlichungen. Rezensent beim Rolling Stone-Magazin. Autor der Schriften „Die geheimen Aufzeichnungen des Buchhändlers“ sowie „Ein weiterer Tag im Leben des Buchhändlers". Großer Bewunderer der Musik von The Beatles, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Neil Young, Van Morrison, Wilco, Nick Cave und Element Of Crime. Sympathisant des FC St. Pauli, Marathonläufer. Lebensmotto: „Rock’n’Roll Can Never Die“.von Gérard Otremba