GoGo Penguin begeistern Fans von Radiohead wie auch Esbjörn Svensson. Das britische Jazz-Fusion-Trio macht also einiges richtig.
von Werner Herpell
Als „die Radiohead des britischen Jazz“ sind GoGo Penguin mal bezeichnet (gepriesen!) worden, und das kommt nicht von ungefähr. Denn die innovative Öffnung zur Elektronik, zu verschachtelten Beats und komplexen, unkonventionellen Kompositionen ist typisch sowohl für das englische Fusion-Jazz-Trio um Pianist Chris Illingworth als auch für die Artpop-Electro-Giganten um Sänger Thom Yorke und Gitarrist Jonny Greenwood. Wer auf dem neuen GGP-Album „Necessary Fictions“ nach Spuren von Radiohead oder auch von deren jazznäheren Nachfolgern The Smile sucht, dürfte erneut fündig werden.
Jazz-Ballade mit Gastsänger
Es gibt diesmal sogar die von Daudi Matsiko wunderschön
gesungene, hymnische Vocal-Jazz-Ballade „Forgive The Damages“, einen Track, den man sich gut in einer Yorke-Falsett-Version vorstellen könnte. Und auch sonst ist dies eine spannende, alle lästigen Jazz-Begrenzungen locker überschreitende Platte, die beispielsweise Verehrer des legendären Esbjörn Svensson Trios e.s.t. (das vor ziemlich genau 17 Jahren durch den Tod des Pianisten und Bandleaders beim Tauchen tragisch auseinandergerissen wurde) sehr ansprechen dürfte.
Auf Betreiben von Illingworth, der an den Tasten immer wieder prächtige melodische Akzente setzt, ohne Bassist Nick Blacka und Schlagzeuger Jon Scott als tolle Instrumentalisten in den Schatten zu stellen, sind bei „Necessary Fictions“ erstmals einige Gastmusiker mit an Bord – neben dem Singer-Songwriter Matsiko noch das achtköpfige Streicherensemble Manchester Collec…