Get Well Soon: Amen – Albumreview

Get Well Soon creidt Clemens Fantur

Konstantin Gropper, aka Get Well Soon, wird zum Optimisten und komponiert für „Amen“ einige seiner schönsten Songs

Vier Jahre nach seinem auch von Sounds & Books rezensierten Album „The Horror“ meldet sich Konstantin Gropper, aka Get Well Soon, zurück. Behandelte Gropper auf dem Vorgängerwerk das facettenreiche Thema Angst, kehrt nun das Prinzip Hoffnung ein. „Amen“ ist ein Pandemiealbum und da Corona offensichtlich kein Ende findet und in Deutschland täglich für Rekord-Inzidenz- und Todesfallzahlen sorgt, können wir alle weiterhin Hoffnung gebrauchen, woher sie auch immer angeboten wird. Der 39-jähriger Musiker hat die Zeit zwischen Album fünf und sechs mit dem Komponieren von Soundtracks genutzt und zwei Alben der Songwriterin Alex Mayr produziert.

Get Well Soon zwischen Rufus Wainwright und Pet Shop Boys

Get Well Soon Amen Cover Virgin Music

In diesem Zeitraum ist Konstantin Gropper zum einem optimistischen Menschen gereift. Ich war tatsächlich schockiert herauszufinden, dass ich Optimist bin! Nach all den Jahren, in denen ich die großen Schwarzmaler von Thomas Bernhard bis Kurt Cobain bewundert habe, musste ich feststellen, dass ich nicht anders kann, als an ein ‚Happy End‘ zu glauben“, bekennt der Songwriter nun. Das zeitweise Albtraumhafte seiner Musik auf „The Horror“ weicht folgerichtig einem durchweg zugänglicheren Sound. Der fällt naturgemäß bei Gropper auch weiterhin mal orchestral-pompös wie im Opener „A Song For Myself“ aus. Grandezza-Pop zwischen Rufus Wainwright und Father John Misty. In „My Home Is My Heart“ findet er unverhohlen die tanzbare Popnähe zu den Pet Shop Boys und verführt uns mit ausladenden Disco-Hooks.

Ein Highlight als Closer

Seine Liebeserklärung an den Menschen, „I Love Humans“, indes fällt getragener aus und gönnt sich einige von Gropper so häufig verwendete Cinemascope-artige Arrangements. „Our Best Hope“ übertreibt es schon fast mit Überwältigungs-Sounds, während das von uns bereits als Song des Tages vorgestellte „Mantra“ zu den schönsten, jemals von Get Well Soon komponierten Songs gehört. Der Schwermut hingegen verfällt Gropper in „Richard, Jeff & Elon“, vertrackter und experimenteller die Klänge in „Us vs. Evil“. Mal wieder viel los auf einem Get-Well-Soon-Album, das einige großartige Tracks und mit „Accept Cookies“ noch ein absolutes Highlight als Closer zu bieten hat.

„Amen“ von Get Well Soon erscheint am 25.03.2022 bei Virgin Music / Universal. (Beitragsbild von Clemens Fantur)

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