Gerry Cinnamon: The Bonny – Albumreview

Gerry Cinnamon by Paul Gallagher

Gerry Cinnamon führt den eingeschlagenen Weg zwischen Billy Bragg und Oasis auf seinem Zweitwerk konsequent weiter

Gerry Cinnamon veröffentlicht immer noch auf dem eigenen Label. Dabei dürften nach dem Erfolg des Debüts, das auch bei Sounds & Books besprochene „Erratic Cinematic“ schaffte es in die Top-20 im UK, sicherlich einige Majors bei ihm angeklopft haben. Der Glasgower Songwriter bleibt sich also treu, und das nicht nur im Hinblick auf seine Vertriebswege. Den im UK erarbeiteten Kultstatus sollte Gerry Cinnamons Zweitwerk einen weiteren Schub verleihen. Und definitiv neue Anhänger bescheren. Der 35-Jährige führt auf „The Bonny“ den eingeschlagenen Weg konsequent weiter.

Cinnamons Emotionalität

Gerry Cinnamon The Bonny Cover Little Runaway

Gesang, semiakustische Gitarre, ein paar simple Drumparts und Harp. Alles vom ersten Album Bekannte, und auf der Bühne solo hervorragend Funktionierende, finden wir auf „The Bonny“ wieder. Es ging für Cinnamon auch wieder gut los. Die erste, bei Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte Single „Sun Queen“ eroberte die Spitze der UK-Vinyl-Singles-Charts. Ein anschmiegsamer, romantischer Indie-Songwriter-Pop, der die Emotionalität Cinnamons in geradezu geschmeidiger Form einfängt. Zwölf Songs befinden sich „The Bonny“, alle wieder so direkt und von roher Intensität wie auf „Erratic Cinematic“. Cinnamon changiert immer noch gekonnt zwischen Billy Bragg und Oasis.

Die Hymnen von Gerry Cinnamon

Und manchmal fühlt man sich auch an die Hymnik der frühen Mumford & Sons erinnert, wie beispielsweise in „Dark Days“, das durch den überschwänglichen Harp-Einsatz auffällt. Cinnamon ist eine Optimist, seine Texte sind Mutmacher, die einen durch dunkle Tage tragen („If life is just a game / And luck is loser / Then I’m winning again / Dark days, these are dark days / But I heard that there’s an easier way“).   Selbstverständlich beglückt uns der Schotte mit zahlreichen Hymnen, die seine Fans auf den hoffentlich in absehbarer Zeit wieder stattfindenden Konzerten mitschmettern können. Bestens geeignet sind der Titeltrack „The Bonny“, „Outsiders“ oder „Roll The Credits“. Mit „Where We’re Going“ verfügt Gerry Cinnamon außerdem noch über einen ungemein catchy Indie-Pop-Rock-Song, der an die besten Tracks von DMA’s oder The Vaccines gemahnt. Ein gradliniges und überzeugendes Zweitwerk.

„The Bonny“ von Gerry Cinnamon erscheint am 17.04.2020 bei Little Runaway Records. (Beitragsbild von Paul Gallagher)

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