Das begeisternde Live-Dokument des schottischen Musikers Gerry Cinnamon im heimatlichen Glasgower Hampden Park
von Gérard Otremba
In Großbritannien ist Gerry Cinnamon bereits seit einigen Jahren ein Star, im heimatlichen Schottland erst recht. Schon vor der Veröffentlichung seines 2017 erschienenen Debütalbums „Erratic Cinematic“ hat er sich via Social-Media-Mundpropaganda und offensichtlich mitreißenden Live-Auftritten einen Namen als Solokünstler gemacht. Der 1984 als Gerard Crosbie in Glasgow geborene Musiker hat den Songwriter-Rock mit nur zwei Alben auf ein neues Level gehoben. War „Erratic Cinematic“ mit Platz 17 im UK bereits der Durchbruch, schoss der 2020 herausgebrachte und ebenfalls von Sounds & Books rezensierte Nachfolger „The Bonny“ auf die Pole Position der britischen Albumcharts.
Der Tour-Abschluss im Glasgower Hampden Park
Schon 2020 wollte der in Schottland Kultstatus
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genießende Gerry Cinnamon live im legendären Glasgower Stadion Hampden Park auftreten, die Corona-Pandemie zwang ihn zur Verlegung ins Jahr 2022. An den Abenden des 16. und 17. Juli spielte Cinnamon zweimal vor einem jeweils ausverkauften Haus, also vor insgesamt gut 100 000 Fans. Die beiden Konzerte bildeten den Abschluss seiner Tournee durch das Vereinigte Königreich, die Cinnamon seit August 2021 auf die Bühnen wichtiger Festivals (Leeds, Reading) und auch in das Alexandra Palace in London brachte. Höhepunkt aber dann die Heimspiele im Hampden Park, von denen das nun erscheinende Doppel-Live-Album Zeugnis ablegt. Auf der Setlist stand mit dem bisher unveröffentlichten Song „Sacred“ ein Vorgeschmack auf das dritte, in Arbeit befindliche Album, sowie eine Hommage an seinen Helden Billy Connolly mit einer Interpretation von „I Wish I Was in Glasgow“.
Gerry Cinnamon immer noch als Indie-Künstler
Auch der Crowdpleaser und nicht auf den beiden Studioalben befindliche „Discoland“ stand im Mittelpunkt des Geschehens. Das Publikum so euphorisch wie sonst von Bruce-Springsteen-Konzerten bekannt, Cinnamons Songs teilweise genauso hymnisch. „Lullaby“, „Sometimes“, „Ghost“, „Sun Queen“, „Dark Days“, „Where We’re Going“, „Kampfire Vampire“ und am Ende „Canter“, die textsicheren Fans sind ähnlich gefordert wie der Künstler selbst. Gänsehautatmosphäre. Die perfekte Symbiose aus Springsteen, Billy Bragg und Oasis. Und immer noch als Independent-Künstler ohne Major-Label unterwegs. Begeisternd!
„Live At Hampden Park“ von Gerry Cinnamon erscheint am 14.07.2023 bei Little Runaway. (Beitragsbild von Anthony Mooney)
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