Gengahr: Where Wildness Grows – Album Review

Gengahr credit Mahaneela

Neue Indie-Rock-Pop-Perlen von Gengahr

Das im Juni 2015 erschienene, bei Sounds & Books besprochene Gengahr-Debütalbum A Dream Outside war eine rundum feine Sache. Die Mixtur des Londoner Quartetts aus Gitarren-Indie-Psychedelic-Pop und Alternative-Rock zündete und hatte mit „She’s a Witch“, „Heroine“, „Fill My Gums With Blood“ sowie „Lonely As A Shark“ einige ohrwurmhafte Tracks im Angebot. Die Arbeit am Zweitwerk gestaltet sich indes schwierig. Die Aufnahmen der ersten drei Monate wurden verworfen, die Uhr wieder auf null gestellt. Das Ergebnis der neuen, auf Where Wildness Grows verarbeiteten Ideen kann sich jedoch hören lassen.

Gengahr Where Wildness Grows AlbumcoverSänger und Gitarrist Felix Bushe, Gitarrist und Keyboarder John Victor, Bassist Hugh Schulte und Schlagzeuger Danny Ward setzen ihren eingeschlagenen Weg auf Where Wildness Grows konsequent fort, das Album wirkt noch kohärenter als sein Vorgänger. Getragen von Bushes Falsettgesang entziehen sich Gengahr zumeist gängiger Strophe-Refrain-Strophe-Muster und finden sich gelegentlich in der Nähe von Placebo wieder. Der Vorabtrack „Carrion“, mit Gaststar Ellie Rowsell von Wolf Alice, ist so ein überwältigender, mächtiger Indie-Rock-Brocken, der an die Placebo-Glanzzeiten erinnert. Auch der getragene, mit zeitweiliger Rock-Opulenz bedachte Abschluss  bei „Whole Again“ besitzt die Alternative-Rock-Grandezza der berühmten Kollegen.

Ähnlich wie „Blind Truth“ ist der Opener „Before Sunrise“ wesentlich mehr im an Mercury Rev erinnernden Psychedelic-Pop zu Hause, während „Mallory“ mit einem hinreißenden, fast lieblichen Chorus aufwartet. Ein ganz großer Popmoment. Und wen wundert es bei dieser Ausrichtung, dass bei Gengahr dann schon mal die Luft brennt („Burning Air“) und sich die Band im All verliert („Left In Space“). Sehr schön auch die Traurigkeit in „Pull Over (Now)“ sowie ganz besonders bei „Rising Tide“. Man muss sich die Musik von Gengahr auf Where Wildness Grows erschließen, wird dann aber mit diversen Indie-Rock-Pop-Perlen belohnt. Lassen wir die Wildheit wachsen.

„Where Wildness Grows“ von Gengahr erscheint am 09.03.2018 bei Transgressive / PIAS Cooperative (Beitragsbild: Gengahr by Mahaneela).

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