In die Provinz Australiens führt uns Genre-Meister Garry Disher mit seinem neuen und herausragenden Kriminalroman „Hope Hill Drive“
Erneut entwirft Garry Disher einen Gegenpol zu seiner städtisch geprägten Krimi-Reihe um Detective Inspector Hal Challis und entführt uns mit seinem neuen Krimi in die australische Provinz. Nach dem ebenfalls bei Sounds & Books rezensierten Roman „Bitter Wish Road“ begegnen wir in „Hope Hill Drive“ zum zweiten Mal Constable Paul Hirschhausen. Seit einem Jahr arbeitet Hirschhausen, Spitzname „Hirsch“, nun im Ein-Mann-Revier des kleinen Kaffs Tiverton, wohin er von Adelaide versetzt worden ist, nachdem er gegen die korrupt-dubiosen Machenschaften seiner ehemaligen Mitarbeiter ausgesagt hat.
Die Dramatik wächst
Patrouillenfahrten durch das zwischen Adelaide und Port Pirie gelegene Hinterland beherrschen Hirschhausens Alltag, der aber durch seine Freundin Wendy Street und deren Tochter Katie zu einer positiven privaten Wendung geführt hat. Kupfer-Diebstähle in der Umgebung nehmen zu, während es unaufhaltsam auf Weihnachten zugeht und Hirsch sich innerlich auf die Rolle als Santa Claus vorbereitet. Mit dem existenzbedrohenden Anschlag auf die Ponys von Nan Washburn wächst die Dramatik, bevor Hirsch die Leichen der zwielichtigen Dennis Rennie und ihres Sohnes auffindet, aber die beiden Töchter verschwunden bleiben. Gewöhnlicher Überfall? Ein Familiendrama? Oder lebte Dennis Rennie gar in einem Zeugenschutzprogramm?
Garry Disher stellt Land und Leute vor
Mit dem Spannungsaufbau lässt sich Australiens Krimi-Meister Garry Disher Zeit. Zunächst steht die Einführung von Land und Leute im Vordergrund, ein geschickter Coup, tragen die vorgestellten Figuren alle einen entscheidenden Einfluss auf Plot-Entwicklung und Falllösung. Diverse undurchschaubare Personen sowohl im weitreichenden Ermittlungsteam, das sich aus benachbarten Ort Redruth sowie Adelaide speist, als auch unter den Verdächtigen kreuzen hierbei Hirschhausens Weg. „Hope Hill Drive“ lebt von Dishers herausragenden Charakterzeichnungen und dem klaren und dennoch mitreißenden Sprachstil. Wieder einmal ein herausragender Kriminalroman des australischen Schriftstellers.
Garry Disher: „Hope Hill Drive“, Unionsverlag, übersetzt von Peter Torberg, Hardcover, 336 Seiten, 978-3-293-00563-1, 22 Euro. (Beitragsbild: Buchcover)
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