Garbage bringen auf „Let All That We Imagine Be The Light“ mehr Farbe ins Spiel als erwartet. Nett, aber so richtig catchy wird’s nicht – eher charmantes Experimentieren statt sofortiger Ohrwürmer.
von Mia Lada-Klein
Garbage melden sich zurück – und wie! Nach vier Jahren Pause werfen sie mit „Let All That We Imagine Be The Light“ ihr achtes Studioalbum auf den Markt. Klar, der Titel klingt fast ein bisschen zu schön, um wahr zu sein, aber Shirley Manson und ihre Truppe schaffen es tatsächlich, Hoffnung inmitten eines chaotischen Weltgeschehens zu versprühen. Das ist eine echte Ansage, denn nach dem eher düsteren Vorgänger „No Gods No Masters“ (2021) gehen Garbage diesmal einen etwas sonnigeren Weg – naja, so sonnig, wie es bei ihnen eben sein kann.
Garbage und ihre düstere Hoffnung
Los geht’s mit „There’s No Future In Optimism“ – und wer bei dem Songtitel jetzt
denkt, das wird ein lockerer Gute-Laune-Hit, den müssen wir enttäuschen. Die erste Single setzt mit einem treibenden Elektrobeat ein, bleibt düster und selbst Shirley Mansons Stimme klingt wie immer verführerisch finster. Ihre Stimme hat diesen unterschwelligen Schatten, der Fans einfach jedes Mal aufs Neue in den Bann zieht. Die Gitarren und der Bass machen ordentlich Druck, aber so richtig ins Ohr gehen sie nicht sofort – da fehlt der kleine Hit-Moment, der hängenbleibt.
Pop trifft Experiment
„Chinese Fire Horse“ startet überraschend poppig und erinnert ein bisschen an Gwen Stefani und deren „Hollaback Girl“. Ein bisschen Bling-Bling, ein bisschen Funk – Garbage wagen sich hier an ein neues Terrain, was zunächst ungewohnt wirkt, aber nach und nach ihre Handschrift zeigt: ein bisschen wild, ein bisschen unvorhersehbar. Danach gehen Songs wie „Hold“, „Have We Met (The Void)“ und „Sisyphus“ in eine ähnliche Richtung. Sie sind solide, aber irgendwie fÃ…