Ein Abend an dem die junge Französin Gabi Hartmann auch uns Hamburgern verdeutlichte, warum ihre Stimme einen wahrhaft in ihren Bann zieht
Text und Fotos von Wanja Wiese
Begleitet wurde Gabi Hartmann bei ihrem Auftritt am 23.05.2025 im Nica Jazz Club von Florian Robin am Flügel, Jérôme Arrighi am Bass und Arthur Alard an den Drums. Ein bunter Mix unterschiedlicher Genres stand auf dem Menü, von Chanson, über karibisch anmutende Klänge bis zum Folk. Selbst afrikanische Sounds waren im Repertoire enthalten und einige im brasilianischen Portugiesisch gesungene Stücke, von denen vor allem die Solonummer „Coração Transparente“, was sich in etwa mit „Das transparente Herz“ übersetzen lässt, verzauberte. Die Sprache erlernte sie im Alter von 19 Jahren, als sie für zwei Jahre in Brasilien lebte, wie sie den anwesenden Gästen erzählte.
Zweiteiliges Set
Die Stilwechsel beherrschte das eingespielte Quartett perfekt und abermals war es schön zu sehen, wie viel Freude die Vier im gemeinsamen Musizieren hatten. Das ist im Nica Jazz Club scheinbar an der Tagesordnung, wie auch die Auftritte von sehr guten Musikern! Auch Gabi Hartmanns Set bestand aus zwei Teilen, von denen der erste der weitaus kürzere war und man beinahe befürchtete, Frau Hartmann werde uns nicht allzu lange mit ihrer Musik in ferne Welten entführen, doch weit gefehlt. Im zweiten Part zeigten die Freunde ihre ganze Spielfreude und das Tempo wurde bei einigen Soli deutlich angezogen.
Die talentierte Gabi Hartmann
Doch die leisen Töne fehlten ebenso wenig und so gab es zum Abschluss einen klassischen Chanson, für den die Band sich am Steinway versammelte und Jérôme Arrighi endlich den Kontrabass spielte, der eine ganze Weile in der hinteren Ecke der Bühne auf seinen Einsatz wartete. Schwer zu sagen, wohin die musikalische Reise von Gabi Hartmann noch gehen wird. Bei soviel Talent, einer Stimme mit einem großen Wiedererkennungswert und einer sehr schönen Klangfarbe bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht irgendwann einen Vertrag bei einem Major-Label unterschreibt, der nur noch eine Stilrichtung vorgeben könnte.






