Friedrich Sunlight: Sag es erst morgen

Friedrich Sunlight Credit Till Stowasser

Ein neues Friedrich Sunlight-Album ohne Fehl und Tadel

Die Musikstadt Augsburg startete bei Sounds & Books vor zwei Jahren mit dem Debütalbum von Zimt so richtig durch. Längst ist zum Beispiel auch das Label Kleine Untergrund Schallplatten (KUS) zu einem wichtigen und zuverlässigen Lieferanten aus der Fuggerstadt geworden, wo auch die Indie-Pop-Band Zimt erste Singles veröffentlichte. In Augsburg beheimatet ist auch die Formation Friedrich Sunlight, deren Vergangenheit ebenfalls bei KUS liegt, bevor die Kollegen des Hamburger Labels Tapete Records 2016 das selbstbetitelte Debüt veröffentlichten. Drei Jahre später steht nun der Nachfolger „Sag es erst morgen“ in den Startlöchern.

Die melancholische Seite von Friedrich Sunlight

Friedrich Sunlight Sag es erst morgen Albumcover Tapete Records

Die fünfköpfige Band um den japanischstämmigen Exil-Kalifornier und Sänger Kenji Kitahama hat auch für den neuen Longplayer wieder zwölf sonnendurchflutete Songs eingespielt, die bereits beim ersten Hördurchgang zum definitiven Sommersoundtrack 2019 avancieren. Sixties-Sunshine-Pop, Soft-Rock, Jazz-Schlager, Chanson und Easy Listening. Friedrich Sunlight definieren die perfekte Schnittstelle zwischen Burt Bacharach, Steely Dan, Bernd Begemann und Udo Jürgens. Und packen alles in umwerfende, federleichte Arrangements, die es mitunter an Melancholie und Schwermut nicht missen lassen. So erinnert „Neujahr“ durchaus an die Wehmut einer Alexandra („Mein Freund der Baum“), und auch das von edlen Bläsern flankierte „Was will man noch mehr?“ – das Querflötensolos ist schlicht ein Gedicht – hat genug Traurigkeit gepachtet.

Melodieverliebte Musik(er)

Mit dem von Streichern angetriebenen, titelgebenden Northern-Soul-Opener „Sag es erst morgen“ geht es schwungvoll los, während „Kleines Haus“ nach der großen Showtreppe verlangt. Sanfte Bossa Nova-Einflüsse eröffnen das nach Urlaub, Sonne, Strand und Meer verlangende „Fernweh“, das herrlich nostalgische „Nachtbus nach Wien“ einfach nur schön und irgendwie romantisch („Wie es morgen sein wird, wer weiß das schon / Was morgen sein wird, egal“) und beim hier bereits als Song des Tages vorgestellte „Kommen und Gehen“ lugt auch ein Manfred Krug um die Ecke. Bei Friedrich Sunlight haben sich fünf melodieverliebte Musiker gefunden, die mit „Sag es erst morgen“ ein Album ohne Fehl und Tadel abliefern. Und ein Song wie „Wenn du mich suchst…“ müsste eigentlich wochenlang die deutschen Single-Charts anführen. Große Liebe!

„Sag es erst morgen“ von Friedrich Sunlight erscheint am 28.06.2019 bei Tapete Records (Beitragsbild von Till Stowasser).

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