Fontaines D.C.: A Hero’s Death

Fontaines D.C. credit Daniel Topete

Die irische Post-Punk-Band Fontaines D.C. klingt auf „A Hero’s Death“ noch besser als auf ihrem Debüt „Dogrel“

Sie waren der Hinhörer im letzten Jahr: Die vier Iren von Fontaines D.C. und ihr mit dem Überhit „Big“ ausgestattetes Debüt „Dogrel“. Auf Album Nummer 2 gehen Sänger Grian Chatten & Co. den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Schon im Eröffnungsstück „I Don’t Belong“ ist aber auch eine Weiterentwicklung hörbar. Die Stimmung ist ernst, die Anspannung hoch, eine Erlösung kommt nicht. Das Zusammenspiel ist ausgereifter als auf dem Erstling, die Produktion fetter, ohne den Charme der Spontaneität einzubüßen.  

Fontaines D. C. folgen ihrer Formel

Spannung halten, ohne zu erlösen: So könnte man die Formel des Quintetts zusammenfassen. Auch das zweite Stück „Love Is The Main Thing“ arbeitet nach diesem Prinzip. Über nervösem Monoton-Beat spricht Chatten seinen Text. Druck kommt von unten, von Bass und einer molligen Surfgitarre. Auch „A Lucid Dream“ und das Titelstück, das immer wieder die Zeile „Life ain’t always empty“ wiederholt und dabei erschütternd hoffnungslos klingt, folgen diesem Prinzip.

Neue Klänge

Es geht eine ungeheure Kraft von diesem Songs auf, die nicht auf Chord-Changes oder die Zusammenstellung verschiedener Songteile bauen, sondern einzig auf immanente Dynamiken. Viel mehr noch als auf dem Debüt vertrauen Fontaines D.C. dabei der Wucht des Riffs, der Wiederholung. Eine Mini-Ausnahme bildet das fast fünfminütige „Sunny“, eine Balladenimitation im Stile von Velvet Underground. Chatten singt hier mit lieblicher Stimme. Die Band begleitet verhalten und steuert einen mehrstimmigen Kanon bei. Und auch das finale „No“ ist ein Downtempo-Stück mit Tiefgang. Next Level.

Man muss Fontaines D.C. danken für diese Platte, die den Spirit eines beinahe verlorengeglaubten Genres aufrechterhält. Richtig, richtig stark!

A Hero’s Death“ von Fontaines D.C. erscheint am 31.07.2020 bei Partisan Records / PIAS / Rough Trade). (Beitragsbild von Daniel Topete)

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