Der amerikanische Songwriter Finneas stellte sein Album „For Crying Out Loud!“ in Hamburg vor
Text von Gérard Otremba, Fotos von Sarah Ismail
Ganz unspektakulär betritt Finneas die Bühne der ausverkauften Großen Freiheit 36 und setzt sich ans Piano, um das Konzert am 29.04.2025 mit „Starfucker“ – gleichzeitig auch Opener des aktuellen Albums „For Crying Out Loud!“ – zu beginnen. Das Gekreische unter den vielen jungen, zumeist weiblichen Fans ist groß, die Textsicherheit enorm, viel Handys werden gezückt. Die Band schleicht sich im Dunkeln an und bringt zusammen mit ihrem Chef diese großartige Songwriter-Pop-Ballade zu einem würdigen Ende. Es ist der bewegende Auftakt eines insgesamt 80 Minuten dauernden Finneas-Auftritts, der mit einigen tollen, von Joni Mitchell inspirierten Songs der britischen Songwriterin Hohnen Ford eingeleitet worden ist.
Der Songwriter Finneas gewinnt an Kontur
Mit seiner berühmten jüngeren Schwester Billie Eilish bildet Finneas Baird O’Connell ein unschlagbares
Team. Als Co-Writer und Produzent macht er einen prima Job und räumt immer bei den Grammys ab (zwei Oscars gab es auch schon). Seine eigene Musikkarriere geht zwar im Hype um Billie Eilish nicht unter, die Gigs der Europa-Tour sind alle ausverkauft, an den Ruhm seiner Schwester kommt er aber noch nicht ganz ran. Wird ihn vermutlich auch nicht weiter stören. Die Fans lieben den 27-Jährigen, der manch eine Konzertbesucherin an Kurt Cobain erinnert, und der als Songwriter mit seinem aktuellen, 2024 veröffentlichten zweiten Album „For Crying Out Loud!“ nochmal deutlich an Kontur gewonnen hat.
Crowdpleaser und Überwältigungspop
Fast die gesamte neue Platte steht auf der Setlist, am Anfang gleich fünf Songs, darunter der großartige Soul-Track „What’s It Gonna Take To Break Your Heart?“. Und wenn mal die PA kurz ausfällt, dann singen die Fans den Text von „Cleats“ halt eben allein weiter. Klar, „Angel“ und „The Kids Are All Dying“ sind Crowdpleaser, aber der…