Mit „Come Down“ und „Mirror Ring“ liefert Ensign Broderick zwei Alben, für die stillen Momente – für Nächte der Melancholie, unbeantwortete Fragen und lange zurückgehaltene Tränen.
von Mia Lada-Klein
Jason Sniderman alias Ensign Broderick war schon immer eine schillernde Figur zwischen Kunst und Glamour, zwischen Understatement und Opulenz. Doch mit seinen beiden neuen Alben, „Come Down“ und „Mirror Ring“, die am 16. Mai 2025 erscheinen, zieht der kanadische Künstler alle Glitter-Gardinen beiseite. Und was übrig bleibt, ist pures Gefühl. Reduziert auf Klavier und Stimme, liefert Ensign Broderick zwei Werke in einem, die mehr über seine künstlerische DNA erzählen als jedes opulente Arrangement es je könnte.
Ensign Broderick: Vom Bombast zum Purismus
Der Mann, der vor sechs Jahren mit einem Fünferpack an Alben aus dem Nichts (oder besser: aus dem
jahrzehntelangen Schatten seines Alter Egos) auftauchte, macht jetzt das Gegenteil von Bombast. Kein Synth, kein Schnickschnack, kein Pomp. Stattdessen: Tasten, Timbre, Tränen – vielleicht auch ein bisschen Transzendenz. Die beiden Alben verstehen sich als musikalische Zwillinge, verbunden durch ihren puristischen Ansatz, aber keineswegs identisch im Charakter.
Ensign Broderick und „Come Down“
„Come Down“ beginnt mit „Inviolette“, einem ätherischen Stück voller zarter Melancholie. Der Song schwebt, flackert, flüstert – getragen allein vo…