Emma Elisabeth: Some Kind Of Paradise

Emma Elisabeth by Nick Piesk

Ein bei jedem Hören wachsendes Kleinod veröffentlicht die in Berlin lebende Schwedin Emma Elisabeth mit „Some Kind Of Paradise“

Emma Elisabeth ist eine Singer/Songwriterin sowie Produzentin aus Höllviken, Schweden. Jahrelang war sie quer durch die Welt unterwegs, bis sie in Berlin ankam und dort (zumindest für eine Weile) ein Nest fand, in dem sie sich kreativ ausleben sowie darüber hinaus ihre Miete bezahlen kann. In der Vergangenheit supportete sie live u.a. Sunflower Bean oder L.A. Witch, im kommenden Herbst macht sie das mit der Singer/Songwriterin Cäthe. Sie tourte durch Japan und veröffentlichte bereits zwei Alben: eine Sammlung von Coverversionen von Songs, die sie stark geprägt haben 2020 (bei der sie einen Bogen schlägt von Bob Dylan über The Velvet Underground zu Black Sabbath) neben einer Platte mit Eigenkompositionen („Melancholic Milkshake“, 2019).

Die Vergleiche

Emma Elisabeth Some Kind Of Paradise Cover Clouds Hill

Verglichen wurde sie mit Stevie Nicks, Patti Smith oder Angel Olsen – alles sehr schmeichelhaft, jedoch nicht immer nachvollziehbar. Wobei der Vergleich mit Nicks der am meisten nachvollziehbare ist (vielleicht auch der schmeichelhafteste: Elisabeth gab „The Chain“ von Fleetwood Mac auf ihrem Cover-Album). Meisterhaft und authentisch wie ein US-Gewächs präsentiert uns Emma Elisabeth auf ihrem aktuellen Dreher Songs zwischen Indie-Pop bis Americana, die Roadtrips und Weite atmen. Lyrisch wird die meist vorherrschende Easy-Listening-Atmosphäre häufig gebrochen – „How am I supposed to give a fuck“ säuselt sie etwa bar aller Illusionen in „Cruel“, während Keyboard und Gitarre dezent ein schmeichelndes Fundament bilden.

Die zweite Ebene bei Emma Elisabeth

Überhaupt, die Gitarre: schon im Opener sowie Titelstück verzaubert sie dezent, doch mit unheilvollem Twang – und schafft auf (fast) dem gesamten Album eine Stimmung, die dem Wohligen in Elisabeths Stimme eine zweite Ebene beschert, dem sonnendurchflutenden Pop eine Noir-Komponente gegenüberstellend. Das funktioniert auf der gesamten Länge des Albums ganz hervorragend, wenn es auch Ausreißer gibt in die eine (besonders großartig: das dynamische „Up In Smoke“) oder andere Richtung („Heart On The String“ ist trotz waviger Gitarren/Bass-Basis ein ziemlich öder Formatradio-Song, dem alles hier vorher Gelobte komplett abgeht). Tatsache bleibt jedoch, dass man hier ein akustisches Kleinod vor sich hat, welches bei jedem Hören wächst

„Some Kind Of Paradise“ von Emma Elisabeth erscheint am 04.03.2022 bei Clouds Hill. (Beitragsbild von Nick Piesk)

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