Elina Duni: Partir – Album Review

Elina Duni Foto by Nicolas Masson

Die Weltmuskerin Elina Duni

Von der albanischen Hauptstadt Tirana ins schweizerische Luzern: Als Bessa Myftiu 1992 nach der Trennung von ihrem Mann Spiro Duni ihre Heimat verließ, nahm sie die damals 11-jährige Tochter mit. Elina spielte schon damals Geige und hatte bereits einige Live- und Radioauftritte hinter sich. In Genf lernte sie später Klavier, in Saussure den Jazz und schließlich von 2004 bis 2008 Gesang und Komposition in Genf. Seit dieser Zeit veröffentlicht sie mit eigenem Quartett Alben, auf denen sie Volksmusik aus dem Balkan mit Stilmitteln des Jazz interpretiert.

Elina Duni Partir Albumcover ECM RecordsZwei Alben veröffentlichte sie mit Begleitband auf ECM Records. Mit „Partir“ legt sie nun ihr erstes Solo-Album vor und erweitert darauf ihren Horizont noch einmal deutlich. Zwölf Songs sind auf „Partir“ vertreten, gesungen in neun verschiedenen Sprachen – deutsch, albanisch, französisch, englisch, italienisch, portugiesisch, armenisch, jiddisch und arabisch. Musikalisch umgesetzt mit Piano, Gitarre und Rahmentrommel. Das Ergebnis ist überwältigend. Duni schafft in den karg arrangierten Stücken und mit ihrer ausdrucksstarken Stimme eine Intensität, die nahe geht.

Die mit akustischer Gitarre vorgetragenen Stücke „Meu Amor“ sowie das armenische Traditional „Lusnak Gisher“ sind voller bittersüßer Schönheit. Im albanischen „Ani Kaj Lulije“ singt und scattet Duni allein zur Trommel und im schweizerischen „Schönster Abestärn“ kommt die 37-Jährige ganz ohne Begleitung aus. „Partir“ ist eine sehnsüchtige Platte mit Stücken über das Verlassen, die Begegnung mit dem Unbekannten und den Willen, weiterzumachen. Es ist ein multikulturelles Stück Weltmusik. Vor allem aber ist es ein Album, das mit seiner wärmenden Melancholie eine echte Wohltat ist.

„Partir“ von Elina Duni erscheint am 27.04.2018 bei ECM Records (Beitragsbild: Elina Duni by Nicolas Masson).

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