„Medium Raw“ von Early James ist wie ein Spätsommerabend auf der Veranda, an dem die Zeit stillzustehen scheint und der Moment der Ruhe in vollen Zügen genossen werden kann.
von Mia Lada-Klein
Es muss nicht immer ein steriler Studiosound sein, um große Musik zu erschaffen. Genau das beweisen Early James und Produzent Dan Auerbach mit dem Album „Medium Raw“. Statt ein klassisches Studio zu wählen, zogen sie sich ins „Honky Chateau“ in Nashville zurück – ein über 100 Jahre altes Anwesen des Künstlers Buddy Jackson. Mit verputzten Wänden, knarzenden Holzböden und nostalgischem Flair wurde das Haus zum perfekten Resonanzraum für Early James’ drittes Album, das sich kompromisslos dem Purismus verschrieben hat.
„Medium Raw“: Halbroh und unverfälscht
Der Albumtitel ist Programm: „Medium Raw“ – halbroh und
unverfälscht. Die gesamte Technik wurde von der Crew selbst ins Haus gebracht. Im Schlafzimmer des Obergeschosses entstand das Herzstück des Sounds, während die Musiker – Bassist Adrian Marmolejo, Schlagzeuger Jeff Clemens und Perkussionist Sam Bacco – sich in den Räumen des Erdgeschosses verteilten. Das Ergebnis? Ein Album, das auf technische Perfektion pfeift und stattdessen durch eine warme, organische Atmosphäre begeistert.
Der perfekte Auftakt von Early James
Schon der Opener „Beauty Queen“ gibt den Ton vor. Eine groovige, reduzierte Nummer, die James’ rauchiger Stimme Raum lässt, sich voll z…