Dylan LeBlanc: Renegade – Albumreview

Dylan LeBlanc Credit Alysse Gafkjen

Dylan LeBlanc präsentiert Americana-Country-Rock-Pop-Songs aus einem Guss

Er tourte bereits mit Bruce Springsteen, Lucinda Williams und Alabama Shakes, doch der große Durchbruch blieb Dylan LeBlanc bisher verwehrt. Süchte und persönliche Krisen beherrschten zeitweise sein Leben, der Turnaround folgte 2016 mit dem Album „Cautionary Tale“, dem sich nun „Renegade“ anschließt. Der vierte Longplayer des in Shreveport, Louisiana, geborenen Songwriters wurde von Grammy-Gewinner Dave Cobb in den RCA Studios in Nashville produziert und mit Hilfe von LeBlancs langjähriger Begleitband The Pollies eingespielt.

Die melancholische Seite von Dylan LeBlanc

Dylan LeBlanc Renegade Cover ATO Records

Zehn neue Songs, die sich im Americana-Kosmos zwischen Ryan Adams, Bruce Springsteen, Tom Petty und Lucinda Williams einpendeln. Die Songs bestechen durch klare, hell leuchtende Gitarren, die bei „Born Again“ (bei Sounds & Books als Song des Tages vorgestellt) sogar zeitweise in den Jingle-Jangle-Modus der Byrds verfallen und in „Bang Bang Bang“ eine zünftigere Gangart samt Schnelle-Finger-Solo einlegen. Allerdings obliegt selbst den rockigeren Stücken auf „Renegade“ eine melancholische Grundstimmung, die der sehnsüchtige und verträumte Gesang von Dylan LeBlanc beschwört. Zu diesen gehört auch der an den Beginn des Albums gestellte Titeltrack, ein tragisches Beziehungsdrama, inspiriert von LeBlancs Heimatort. Americana-Country-Rock-Pop-Songs aus einem Guss bevölkern die neue LeBlanc-Platte. Schwer barmend begegnet uns der 29-jährige Songwriter in „Domino“ und mit einem zuckersüßen Refrain hebt er „I See It In Your Eyes“ in den Pophymnenhimmel.

Blues und Streicherpassagen

Dass fast alle Songs von „Renegade“ identischen Strukturen unterliegen, macht die Platte nicht langweilig, im Gegenteil, spricht die Klasse der Songs doch entschieden für sich. Aber LeBlanc sorgt dann durchaus für Abwechslung. Im zeitlupenhaften Blues von „Sand And Stone“ zum Beispiel, oder im Albumabschlusstrack „Honor Among Thieves“, das mit gefühlvollen Streicherpassagen aufwartet und in dem Dylan LeBlanc den „american dream“ im „promised land“ in den Zeiten von Mauern an der Grenze zu Mexiko nachspürt. Ein stimmiges Gesamtergebnis inklusive einiger schöner Ohrwürmer, die sich vor diversen Songs eines Ryan Adams nicht verstecken müssen.

„Renegade“ von Dylan LeBlanc ist am 07.06.2019 bei ATO Records / PIAS erschienen (Beitragsbild von Alysse Gafkjen).

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