Dua Lipa: Radical Optimism

Dua Lipa credit Tyrone Lebon

Tanzbar, eingängig und positiv: Dua Lipas neues Album vereint alles, was man sich von Pop-Musik wünschen kann. Und doch fehlt eine entscheidende Zutat…

von Sebastian Meißner

Wir können es kurz machen: Duo Lipa hat ein perfektes Pop-Album aufgenommen. Also mit den Maßstäben von 2024 bewertet. Denn „Radical Optimism“ ist von vorne bis hinten glasklar, lupenrein und voll und ganz im Zeitgeist. Das gilt für Musik, Produktion und Inhalt gleichermaßen. Alles ist im Blick, im Griff, unter Kontrolle.

Alles perfekt bei Dua Lipa

Dua Lipa, die Britin aus dem Kosovo, die im Corona-Lockdown zum Star wurde, singt in immer tanz- und mitsingbaren Songs über fehlende körperliche Nähe in Zeiten von Social Media, über Selbstkontrolle und gemäßigte Abenteuerlust. Das ist hübsch und eingängig. Aber auch ein Problem. Denn mit jedem Takt fehlerfreien Pops verfestigt sich der Eindruck, dass da mehr möglich gewesen wäre. Keine Frage: Duo Lipa ist eine tolle Sängerin mit einer außerordentlichen Geschichte. Ihre Musik aber verharrt zu oft im Klischee, im Erwartbaren. Nicht einmal den kleinsten Umweg, die minimalste Abweichung vom Klischee erlaubt sie sich und ihren Songs.

Schablonenhafte Songs

Auf Albumlänge wirkt diese Abwesenheit des Imperfekten abschreckend. Und das Schablonenhafte dieser Songs überstrahlt alle darunter liegenden Gefühle. Ob Dua Lipa liebt, leidet oder lacht, ist einfach nicht auszumachen. Deshalb wirken die Songs am Ende immer auch unecht, aufgesetzt, vorgetäuscht. Und so ermüdet „Radical Optimism“ auf Dauer wie ein Aerobic-Video im Dauerloop. Schade.

„Radical Optimism“ von Dua Lipa erscheint am 03.05.2024 bei Universal Music. (Beitragsbild von Ryrone Lebon)

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