Ach, tut das gut, den zornbebenden Punk-Folk der Dropkick Murphys in diesen Zeiten zu hören. Breitseiten gegen Trump & Co., Rückendeckung für den Boss.
von Werner Herpell
Hier muss er mal sein, der Einstieg mit einem Songlyrics-Auszug. Weil er trifft wie ein Faustschlag ins Gesicht all der Präsidenten-Verbrecher, pseudochristlichen Menschenfeinde und von Gier zerfressenen Tech-Milliardäre (höre ich da die Namen Trump, Vance, Musk?), die derzeit weltweit, und gerade auch in der Heimat der Dropkick Murphys, am ganz großen Faschismus-Rad drehen: „Through crime and crusade/Our labor, it’s been stolen/We’ve been robbed of our freedom/We’ve been held down and beholden/To the bosses and bankers/Who never gave their share/Of any blood/Of any sweat/Of any tears.“
„For The People“ mit Angepisstheit und Wut
So singen die irischstämmigen US-Amerikaner um
Leadsänger Ken Casey klassenkämpferisch und freiheitsliebend in „Who’ll Stand With Us?“, dem Opener ihres neuen Albums, das nicht zufällig „For The People“ betitelt ist. Und man muss den Text hier gar nicht im Detail übersetzen, um die Angepisstheit und Wut dieser aufrechten linken Punk-Folk-Protestsong-Band zu spüren.
Man hatte sich ja schon gefragt, ob unter all den vielen liberalen, demokratisch gesinnten US-Musikern wirklich nur der unerbittlich rechtschaffene Bruce Springsteen als guter Amerikaner auf die größten Bühnen (etwa in Berlin) tritt, um mit Brandreden gegen den Trump-Irrsinn in seiner Heimat anzukämpfen. Okay, die Dropkick Murphys sind in ihrer öffentlichen Wahrnehmung und Breitenwirkung nicht mit der Stadionrock-Legende „Bruuuuce“ und seiner E Street Band vergleichbar (obwohl sie vor einigen Jahren für den Song
Jahrgang 1960. Langjähriger Agentur-Journalist für Politik und Panorama/Kultur, zuletzt mit Schwerpunkt Musik inklusive Albumbesprechungen und Themenplanung. Nach dem Magister-Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik in Münster/Westfalen von 1990 bis 2022 Redakteur der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Musikalische Vorlieben sind breit gestreut - von Singer-Songwriter und Folk über Indie-Pop und Rock bis zu klassischem Soul und (Piano-)Jazz. Ein paar Namen gefällig? Zehn seiner Helden mit "Inselplatten" (in alphabetischer Reihenfolge): The Beatles, Nick Drake, Marvin Gaye, Brad Mehldau, Prefab Sprout, Radiohead, Paul Simon, Bruce Springsteen, Wilco, Neil Young.von Werner Herpell