Dreimalumalpha: Jugend ans Geld verloren

Dreimalumalpha Pressefoto Motor Music

Auf seinem Debütalbum „Jugend ans Geld verloren“ hat das Innsbrucker Trio Dreimalumalpha sein Herz an die Hamburger Schule verloren

Einmal mehr Österreich. Dreimalumalpha kommen aus Innsbruck, orientieren sich indes deutlich an der Hamburger Schule und anderen Indie-Alternative-Rock-Bands der 90er-Jahre. „Jugend ans Geld verloren“ heißt ihr bei Motor Music erscheinendes Debütalbum, nachdem das Trio bereits 2018 die EP „Bleibt zurück“ veröffentlicht hat. Gitarrist und Sänger Simon Rogina, Bassist Mathias Magerle und Schlagzeuger Johannes Hahmann greifen die frühen Vorlagen von Tocotronic und Tomte auf und transportieren sie in das Hier und Jetzt. Dabei klingen sie weder verstaubt noch altbacken, sondern bringen frischen Schwung in den Alternative-Sound. Dreimalumalpha erfinden das Indie-Rock-Rad zwar nicht neu, haben aber für „Jugend ans Geld verloren“ elf durchweg stilistisch einwandfreie Songs aufgenommen.

Dreimalumalpha schenken uns ein Stück Jugend zurück

Die Jugend mag ans Geld verloren sein, unserer mittelalten Generation schenkt die Band ein Stück Jugend zurück, wohl wissend, dass es nie mehr so wie früher wird, wie Dreimalumalpha im Opener „Sicherlich nicht“ erkennen. Schönster Schrammel-Gitarren-Pop-Rock, dringlich und lässig zugleich, dabei hochansteckend melodiös und ein klein wenig wehmütig. Den leicht nerdigen 90er-Tocotronic-Touch offenbart das Trio in „Am Karussell von Ingo Blaumann“. Roh aus der Garage und doch immer schön schluffig. Man berauscht sich sehr schnell am Dreimalumalpha-Sound. Am euphorischen Grunge von „Wenn es dann funktioniert“, oder am zunächst ruhigen und später wüsten, von einer Harp unterstützten „Fagott“.

Bärenstarke Indie-Rock-Pop-Songs

Das bei Sounds & Books schon als Song des Tages vorgestellte, sehr lebendige „Zu Besuch“ besitzt vielleicht die größte Catchyness, um einen veritablen Indie-Hit zu landen. Aber es finden sich noch weitere bärenstarke Songs auf „Jugend ans Geld verloren“. Das vorwärtspreschende und ausgelassene „En ander woord voor akkord“ zum Beispiel,  oder das wirbelnde „Was is da bloß los“ und das bedächtig-aufbrausende „Ohne Theorie keine Revolution“.  Insgesamt setzen die Innsbrucker mit ihrem Debütalbum gleich mal ein Ausrufezeichen. Und sind nach Pauls Jets der nächste überaus interessante Act aus dem benachbarten Alpenland.

„Jugend ans Geld verloren“ von Dreimalumalpha erscheint digital am 04.12.2020 bei Motor Music. (Beitragsbild: Pressefoto)   

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