Dominic Miller: Vagabond

Dominic Miller credit Christoph Bombat ECM Records

Mit neuer Begleitband schafft Dominic Miller zeitlose Musik zwischen europäischer Folklore, lateinamerikanischen Rhythmen und amerikanischem Jazz

„An amazingly beautiful world. Everything is beautiful in perfect harmony, including the sound of the wind“ – so fasst ein YouTube-User in einem Kommentar seine Wahrnehmung des Songs „Cruel But Fair“ aus dem neuen Miller-Album zusammen. Dominic Miller, vielen nur als Sideman in der Begleitband von Sting bekannt, hat sich mit seinem Solo-Werk eine kleine, aber eingeschworene Fangemeinde erspielt, für die er zu den stilprägendsten Gitarristen seiner Zeit zählt. Was ihn auszeichnet ist sein freies, melodiöses und raumöffnendes Spiel.

Dominic Miller als gefragter Gitarrist

Dominic Miller Vagabond Cover ECM Records

Miller versteht es bestens, mit seiner Gitarre zu

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malen. Geboren wurde er in Buenos Aires als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer irischen Mutter. Er studierte Gitarre am Berklee College in Boston und an der London Guildhall School of Music und ist seit den 1980er Jahren ein gefragter Sessionmusiker. Nicht nur für Sting, auch für Phil Collins, The Chieftains, Katie Melua, Bryan Adams, Paul Young, Peter Gabriel und Tina Turner hat er schon gearbeitet. Zuletzt rezensierten wir bei Sounds & Books sein 2017 veröffentlichtes Album „Silent Light“.

Eine klare Handschrift

Für die Aufnahmen von „Vagabond“ (den Titel hat Miller nach einem Poem von John Masefield gewählt, das sein verstorbener Vater sehr am herzen lag) hat er sich die Dienste von Ziv Ravitz an den Drums, Nicolas Fiszman am Bass und Jacob Karlzon am Piano gesichert. Bei den Aufnahmen ließ Miller seine Band um die Arrangements herum frei spielen. Als Ergebnis haben alle Tracks ein starkes improvisatorisches Element inne. Zusammen spielen die vier Musiker eine Musik, die gleichzeitig komplex und dabei doch leichtfüßig ist. Einflüsse sind sowohl in der europäischen Folklore als auch in der lateinamerikanischen Rhythmik und im amerikanischen Jazz zu finden. Bei der Melodieführung wechseln sich Miller und Karlzon ab; die Rhythmusgruppe akzentuiert vital. So entstehen fiebrige Stücke wie der Opener „All Change“ ebenso wie melancholische Meditation wie das oben genannte „Cruel But Fair“. Alle Kompositionen stammen aus der Feder des Gitarristen und tragen eine klare Handschrift.

Weitere Anspieltipps sind das emotionsreiche „Open Heart“ und das subtil grollende „Altea“ sowie das „Line Walz“, mit dem das Quartett dieses Album beschließt. Es ist eine wundervolle Platte geworden. Oder wie es auf YouTube hieß: an amazingly beautiful world.

„Vagabond“ von Dominic Miller erscheint am 21.04.2023 bei ECM Records. (Beitragsbild von Christoph Bombart)

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