Trotz Müdigkeit, alles gegeben: Die britische Indie-Rockband Divorce überzeugte das Hamburger Publikum beim vorletzten Europa-Konzert zum im März veröffentlichten Debütalbum „Drive To Goldenhammer“
Text von Gérard Otremba, Fotos von Niko Schmuck
Laut eines Wikipedia-Eintrags bezeichnen sich Divorce als „Wilco meets ABBA“. Womit sie bei Sounds & Books offene Türen einrennen, wird doch Wilco hier seit Jahren als beste zeitgenössische Rockband gefeiert. Und wer kann sich schon den unwiderstehlichen ABBA-Melodien und Harmonien entziehen? Divorce kommen weder aus den USA noch aus Schweden, sondern aus Nottingham in Großbritannien und brachten im März ihr Debütalbum „Drive To Goldenhammer“ heraus. Auf ihrer u.a. von Sounds & Books präsentierten Deutschland-Tour gastierte das Quartett am 14.05.2025 im Hamburger Molotow, um die neuen Songs live vor einem noch
ausbaufähigem Publikum aufzuführen.
Die Divorce-Liebe zu Country-Musik
Nachdem die Besucher von Support Thord1s mit 80er-Sehnsuchtssaxophon, Disco-Fox und Beats vom Rechner in Stimmung gebracht worden sind, betraten Bassistin und Sängerin Tiger Cohen-Towell, Sänger und Gitarrist Felix Mackenzie-Barrow, Gitarrist Adam Peter-Smith sowie Schlagzeuger Kasper Sandstrom um 21 Uhr die Molotow-Bühne, um das Konzert mit „Fever Pitch“ vom oben genannten Debüt zu beginnen. Schnell wurde klar, dass der Vergleich mit Wilco sicher eher matched als der mit ABBA. Der Divorce-Indie-Rock besitzt die artifiziellen Tricks und rhythmischen Wechsel, die sich wohltuend von anderen Bands unterscheiden, ohne ihm den Art-Rock-Stempel aufdrücken zu müssen. Hierzu bleiben die Briten dann geerdet genug, was auch die Liebe der Band zu Country-Musik – in diesem Fall auch eher Alternative-Country, was wiederum die W…