Ditty: Kali – Albumreview

Ditty credit Menty Jamir.

Ditty verschmilzt indische Klangnuancen und mystische Soundwelten mit westlicher Popmusik – doch hier geht es um mehr als nur Melodien. Ihre Musik wirkt wie ein sanftes Flüstern und eine düstere Prophezeiung zugleich, ein Ruf, der aus den Boxen dringt und nicht ungehört verhallen will.

von Mia Lada-Klein

Aditi „Ditty“ Veena präsentiert sich mit ihrem neuesten Album „Kali“ nicht nur als Musikerin, sondern als Künstlerin, die sich auf einer ganz eigenen Bühne bewegt – einer, die weit über das übliche Musiker-Image hinausgeht. Sie nutzt ihre Musik nicht bloß, um Klänge zu erzeugen, sondern um zu rütteln, zu wecken und zum Nachdenken anzuregen. Ihre Kunst ist eine klare Ansage: Schaut hin, kümmert euch um unseren Planeten – und um euch selbst. Geboren und aufgewachsen in Neu-Delhi, vereint Ditty indische Klangnuancen mit westlicher Popmusik – aber keine Sorge, das ist kein gefälliger Culture-Clash, sondern eine organische Symbiose. Und Ditty liefert dabei sanfte, poetische Protestlieder mit einer unmissverständlichen Botschaft: Es ist Zeit zu handeln – jetzt.

Dittys Auftakt mit „Kali“

Ditty Kali Albumcover

Bereits der erste Track des Albums, der titelgebende Song

„Kali“, setzt den Ton für das gesamte Werk. Kali – die göttliche Zerstörerin der hinduistischen Mythologie – wird zu einem Symbol für Transformation und Dunkelheit. „Ich bin die Dunkelheit, ich bin die Wut, ich bin die Liebe, ich bin vom Mond erleuchtet“, singt Ditty, wobei der Song experimentell und doch ruhig dahinfließt, eine Mischung aus spiritueller Schwere und emotionaler Tiefe. 

Mit „Money“ wird es spürbar frecher. Dittys Stimme erinnert hier an die von Jewel – eine Mischung aus souliger Melancholie und folkiger Leichtigkeit. Die schwer fassbaren Klänge im Hintergrund, fast schon mystisch, machen den Song zu einer verführerischen Reise durch eine besondere Klangwelt. Ein wenig Märchenwald-Feeling. Diese Mischung aus verträumter Nostalgie und moderner Experimentierfreude zieht sich durch das gesamte Album. Dabei kombiniert Ditty auf „Kali“ verschiedene …

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