Die Sterne live in Hamburg 2022

Rolling Stone Beach Festival 2021 Die Sterne by Gérard Otremba

Bemerkenswert unangestrengt und flockig traten Die Sterne am 21.10.2022 im ausverkauften Hamburger Uebel & gefährlich auf

Der Ballsaal im Uebel & Gefährlich ist knackig voll an diesem Freitagabend. Das Konzert ist ausverkauft. Keine Selbstverständlichkeit in diesen Tagen. Viele Bands sagen einzelne Konzerte oder gar ganze Tourneen ab. Das weiß auch Frank Spilker und bedankt sich nach dem dritten Song des Abends fürs Kommen, fürs Unterstützen, fürs Dranbleiben. Gestartet haben die Sterne das Konzert gegen 20:45 Uhr mit dem Titelstück ihres neuen Albums „Hallo Euphoria“. Der Sound ist von Beginn an erstaunlich gut. Die Band ist es eh. In dieser Formation klingen die Sterne bemerkenswert unangestrengt und flockig. Und das, ohne ihre Power verloren zu haben.

Die Sterne und ihr tanzendes Publikum

Die Stücke des neuen Albums bilden den Schwerpunkt im ersten Drittel des Sets. „Stellt mir einen Clown zur Seite“, „Spilker immer mittendrin“, „Niemand kommt unschuldig raus“ (mit tollem Gitarrensolo), „Die Welt wird knusprig“ und „Alles was ich will“ werden nur von „Universal Tellerwäscher“ und „In diesem Sinn“ unterbrochen. Dabei zeigt sich, wie gut das Material des neuen Albums ist. Irgendwer hat dafür passenderweise mal die Bezeichnung „Diskurs-Funk“ erschaffen. Musik also, zu der man mit Haltung tanzen kann. Und das, also Tanzen, tut das Publikum im Uebel & Gefährlich.

Neugeborene Aushängeschilder

Mit „Du musst gar nichts“ eröffnen die Sterne dann in die zweite Hälfte des Abends, in der auch die Aushängeschilder „Big in Berlin“, „Die Interessanten“ und „Was hat dich bloß so ruiniert“ wie neugeboren klingen. Im Zugabenteil dann der stille Gewinner des Abends: „Gleich hinter Krefeld“ ist atmosphärisch zwingend, hypnotisch groovy und unglaublich fesselnd. Der beste aller guten Songs auf „Hallo Euphoria“.

Auf dem Nachhauseweg dann Regen. Vor einem Kiosk diskutiert eine kleine Gruppe, welche Stücke heute besonders gefehlt haben. Einig sind sie sich, dass dies die beste Besetzung der Band ist.

(Beitragsbild: Die Sterne by Gérard Otremba, Archiv, 2021)

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