Die Sterne: Hallo Euphoria

Die Sterne credit Brigitta Jahn

Auch auf dem neuen Album „Hallo Euphoria“ klingen die Sterne immer noch frisch und gut

Der Neustart war gelungen. 2020 legte Frank Spilker mit neu formierter Band ein musikalisch vielseitiges, frisches und dringliches neues, von uns an dieser Stelle besprochenes Album vor, das er – vielleicht als Ausdruck eines neugewonnen Selbstverständnisses – demonstrativ „Die Sterne“ nannte. Hurra, wir leben noch. Musikalisch klang die Band darauf weniger ruppig, irgendwie geschmeidiger und so nochmal funkier als vorher. Die neuen Mitmusiker:innen Jan Philipp Janzen, Philipp Thiersch, Dyan Valdés und Max Knoth sind auch auf „Hallo Euphoria“ wieder mit dabei.

Wie eine Erlösung

Die Sterne Hallo Euphoria Cover PIAS Recordings

Und legen nochmal einen drauf. Schon der Opener „Stellt mir einen Clown zur Seite“ ist mitreißend und dramaturgisch klug konzipiert – der dank treibendem Bass fordernden Strophe stellen Spilker & Co. einen Instrumental-Refrain voller Streichern gegenüber, der wie eine Erlösung wirkt. So kann man mal anfangen. Überhaupt Streicher. Die sind auch auf anderen Stücken dieses Albums zu hören. Sie weiten den atmosphärischen Rahmen der Band spürbar. Auch die dosierte Percussionarbeit macht große Freude. In Summe entsteht so eine gleichzeitig dringliche wie lässige Platte, eine die ebenso ins Bein geht wie in den Kopf. Das vorab bereits als Single veröffentlichte „Alles was ich will“ ist derart entspannt gespielt und gesungen, während die Band sich geradezu in Trance groovt. Gleiches kann man so über „Spilker immer mittendrin“ oder „Ping Pong“ sagen.

Die Sterne und eine verzerrte Ballade

Etwas aus der Reihe fallen das Titelstück, das als Uptempo mit Synthie-Figur ebenso wie „Die Welt wird knuspriger“ („This Is Radio Clash“!) weniger aufgeräumt und kontrolliert daherkommen als der Rest. Auch „Niemand kommt unschuldig raus“ ist eine Erwähnung wert, weil es eine verzerrte Ballade mit einer Art bluesy Feel ist.

„Hallo Euphoria“ ist das 13. Album der Sterne. In 32 Jahren übrigens. Muss man sich auch mal klar machen. Dass die Band im Jahr 2022 so frisch klingen würde, hätte Anfang der 90er vermutlich auch nicht jeder gewettet. Ist aber so. Die Sterne verwalten gar nichts, sie suchen stur einfach immer weiter. Richtig gut!

„Hallo Euphoria“ von Die Sterne erscheint am 16.09.2022 bei PIAS Recordings. (Beitragsbild von Brigitta Jahn)

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