Die Top-Ten-Songs des Jahres 2016
Ausgewählt von Gérard Otremba (auch Beitragsfoto)
Es ist keine Voraussetzung, als Song des Tages bei Sounds & Books ausgesucht worden zu sein, um am Ende in die Top-Ten-Liste (die mit den Platzierungen 11-20 als Zugabe glänzt) der Songs des Jahres aufgenommen zu werden. Aber bei der Flut an Liedern, die täglich die Sounds & Books-Redaktion erreicht, dient es als kleine Orientierungshilfe. Einige dieser Songs des Tages haben es ja dann auch in Jahres-Charts geschafft. Wer Sounds & Books kontinuierlich verfolgt, kann anhand des Beitragsfotos erkennen, welcher Künstler den Song des Jahres nach Sounds & Books-Maßstäben komponiert hat. Ein Song, der leider immer noch viel zu selten zu hören ist (was für einige der ausgewählten Songs gilt). Erfreulicherweise sind gleich neun deutsche Künstler in die Top-20 eingestiegen, ohne dass hier eine Quote nötig gewesen wäre. Gute Songs reichen aus. Nun aber viel Vergnügen mit den Songs des Jahres 2016:
1. Nicolas Sturm: Im Land der Frühaufsteher
Der feinste Indie-Gitarren-Pop seit der letzten Tocotronic-Platte. Textlich eine kritische und treffende Auseinandersetzung mit der deutschen Befindlichkeit. Ich kann allen nur empfehlen: Hört mehr Nicolas Sturm!
2. Minor Victories: Scattered Ashes (Song For Richard)
So, und nicht anders, funktioniert pathetischer Indie-Rock. Die Anlage bitte voll aufdrehen.
3. Isolation Berlin: Schlachtensee
Der schönste Element Of Crime-Song, den Sven Regener mit seiner Band nicht komponiert hat. Aber dankenswerterweise Tobias Bamborschke mit seiner Gruppe Isolation Berlin. Die Melancholie, die Schwermut, die Liebe, die Trennung, der Schmerz, alles da und alles so schön.
4. Dinosaur Jr.: Tiny
Da muss das alte Schlachtross-Trio Dinosaur Jr. also mal wieder die Fahne des melodiösen Alternative-Rock hochhalten. Mit „Tiny“ ist das den Herren bestens gelungen.
5. The Hidden Cameras: The Day I Left Home
Der schönster Track des neuen Albums Home On Native Land war hier schon mal der Song des Tages und bereits damals Kandidat für diese Liste. Americana mit hymnischen Pop angereichert. Catchy Heavy-Rotation-Song.
6. Hope Sandoval & The Warm Inventions: Let Me Get There
Die Queen des Indie-Dream-Pop mit einer zauberhaften neuen Platte, „Let Me Get There“, das Duett mit Kurt Vile die Speerspitze des melancholisch-romantischen Wohlfühlpop.
7. Marissa Nadler: Janie In Love
Die Queen des entrückten Indie-Pop mit einem herzallerliebst schönen neuen Album, „Janie In Love“ der große ästhetische Wurf.
8. Joana Serrat: Cloudy Heart
Melodieseliger Indie-Folk-Pop, von Joana Serrat perfektioniert.
9. Get Well Soon: Eulogy
Eine Sternstunde des charmanten Grandezza-Pop.
10. Sunflower Bean: Wall Watcher
Angriffslustiger Indie-Rock des jungen New Yorker Trios. Weiter so!
Und hier die Zugaben, die Platzierungen 11-20:
13. Alexandra Savoir: M.T.M.E.
14. Júníus Meyvant: Neon Experience
15. Gurr: Walnuss
16. Die Höchste Eisenbahn: Blume
17. Dirk Darmstaedter: Summer Camp Girls
19. Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen: Der beste Zechpreller der Welt
Und in der Rubrik Song des Tages gibt es viele weitere interessante Lieder zu hören.
Eine schöne Auswahl mit vielen Perlen, darunter für mich auch viel Neues. Und mein Highlight findet sich ebenfalls in deiner Liste – Die Hidden Cameras, deren „The Day I left home“ ich hier jüngst in Augsburg beim Konzert das erste mal hören durfte …
Freut mich zu lesen. Ja, „The Day I Left Home“ ist ein echter Ohrwurm. Viele Grüße, Gérard