Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen: Fuck Dance, Let’s Art!

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen Credit Martin Morris

Und wieder mal das beste Album von Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen

Sie haben es dann endlich doch geschafft. Mit ihrem letzten, auch bei Sounds & Books besprochenen Album „It’s OK To Love DLDGG“ eroberte Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen die deutschen Charts. Einen beachtlichen 60. Platz belegte vor zwei Jahren der vierte Longplayer der sich nach dem Ende von Superpunk gegründeten Hamburger Band. Kein Chartbreaker, gewiss, aber immerhin. Und die Luft nach oben kann die Liga nun mit dem fünften Studioalbum „Fuck Dance, Let’s Art!“ füllen.

Einer der besten Songs von Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen Fuck Dance Let's Art! Cover Tapete Records

Nach dem letztjährigen Ausstieg von Gitarrist und Saxophonist Philip Morten Andernach stieß Gitarrist Fabio Papais zur Band, der mit Sänger und Gitarrist Carsten Friedrichs, Bassist Tim Jürgens, Keyboarder Gunther Buskies und Schlagzeuger Heiko Franz für den neuen alten Sound der Liga zuständig ist. Die kreuzfidele Liga-Mischung aus Northern Soul, Beat, Pop, Garage-Rock und Doo Woop, aus Style Council, Robert Forster, Madness, Specials, Four Tops, Tornados und Duane Eddy ist auch im siebten Bandjahr eine immer noch begeisternde. Um eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen, eignen sich wieder zahlreiche Songs der neuen Platte und Kunst ist das alles natürlich sowieso. Dem „Hartz-IV-Regime“ setzt Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen gleich zu Beginn den letzten großen Bohemien als Widerstandskämpfer entgegen („Der letzte große Bohemien“) und mit der Geschmeidigkeit bei „Ein Leben in Rot mit purpurnen Blitzen“ fordert das Quintett vehement die deutschen Single-Charts heraus. Einer der besten Liga-Songs aller Zeiten und ein Kandidat für die Sounds-&-Books-Songs-des-Jahres-Bestenliste.

Der phänomenale Liga-Charme

Elf präzise Zwei-bis-drei-Minuten-Songs befinden sich auf „Fuck Dance, Let’s Art!“ (womit das Vergnügen leider auch wieder viel zu schnell vorbei ist), und in der Tradition des prägnanten Popsongs liegt unverkennbar die Stärke der Hamburger. Ob das punkartige „Frustration“, das pittoresk-sehnsüchtige, Seventies-Pop evozierende „Ich verlieb mich wieder in mich“, der muntere Shuffle „Links, rechts, geradeaus“, oder die mit liebevoller Selbstironie gespickte Retrospektive „Hässlich und faul, Musik und der HSV“, sie alle leben von diesem phänomenalen Charme der Liga der gewöhnlichen Gentlemen. Ach ja, sie sind alle gut, die Liga-Alben. Aber jedes neue Liga-Album ist selbstverständlich das bisher beste Liga-Album. Und so ähnlich verhält es sich auch mit „Fuck Dance, Let’s Art!“.

„Fuck Dance, Let’s Art!“ von Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen erscheint am 23.08.2019 bei Tapete Records (Beitragsbild von Martin Morris).

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