Die Alben des Jahres 2019 bei Sounds & Books

Andrew Bird by Amanda Demme

Die Liste der Alben des Jahres 2019

Es wird Zeit, einen Sonderpreis zu verleihen. Dieser geht an das Hamburger Label Tapete Records. Für die Arbeit des Labels im Allgemeinen und für die Wiederveröffentlichung des Albums „The Nightmare Of J.B. Stanislas“ von Nick Garrie in diesem Jahr. Diese traumhaft schöne Platte hat den Re-Release wahrlich verdient. In der Liste der Alben des Jahres 2019 taucht sie dennoch nicht auf, weil die Berücksichtigung von Re-Issues den Rahmen sprengen würde. Großartige Alben sind auch 2019 erschienen, 30 redaktionelle Lieblinge werden nun zusammengefasst und mit einem Klick auf die farblich gekennzeichneten Links gelangt man zu den jeweiligen Reviews. Sounds & Books wünscht viel Vergnügen mit den

Alben des Jahres 2019

1. Andrew Bird: My Finest Work Yet

Bereits nach dem ersten Höreindruck war klar, dass dieses Album zu den Favoriten auf die vorderen Plätze der Liste der Alben des Jahres 2019 gehören würde. Und wenn ein Andrew Bird, der schon seit Jahren verblüffend gute Platten macht, nun auf dem „Höhepunkt seines Schaffens“ angekommen ist, folgt hier zwangsläufig der Ritterschlag mit Platz 1. Trotz enorm starker Konkurrenz konnte sich der Chicagoer Songwriter, Sänger und Geiger durchsetzen. Zwischen Melancholie, Anmut und Düsternis, zwischen Jazz, Soul und Songwriter-Pop. Ein Album ohne Fehl und Tadel.

2. Weyes Blood: Titanic Rising

Niemand singt so schön und elegant wie Natalie Mering. 70er-Jahre-Post-Beatles-Pop, wunderprächtige, weltumspannende Melodien. Sehnsüchtig und von zeitloser Schönheit. Und genauso wie Andrew Bird immer noch viel zu unbekannt.

3. Nick Cave And The Bad Seeds: Ghosteen

Was für Nick Cave & The Bad Seeds seit vielen Jahren nicht mehr zutrifft. Cave ist mal wieder ein erhabenes und erhebendes Werk von gespenstisch-sakraler Schönheit gelungen.

4. Bill Callahan: Shepherd In A Sheepskin Vest

Der filigranen und lakonischen Poesie Callahans kann man sich nicht entziehen. Er verströmt wieder eine ähnliche Magie wie beim Meisterwerk „Apocalypse“, diesmal mit 20 Songs voller zarter und fragiler Arrangements.

5. Big Thief. U.F.O.F.

Mit gleich zwei neuen Alben wartete das Brooklyner Quartett dieses Jahr auf. Beide finden sich in dieser Liste, das betörende Folk-Album „U.F.O.F.“ hat es mir noch ein wenig mehr angetan als das auf Platz 11 vertretene „Two Hands“. Beide Platten zeugen indes von der Genialität dieser Band.

6. Wilco: Ode To Joy

Die Messlatte haben Wilco mit Alben wie „Summerteeth“, „Yankee Hotel Foxtrott“, „A Ghost Is Born“ oder „Sky Blue Sky“ dermaßen hoch gelegt, dass nicht jedes neue Album automatisch an die Spitze der S&B-Charts stürmt. Für eine Platzierung in den Top-Ten reicht es für die beste Rockband der Welt natürlich immer noch locker. Und mit Andrew Bird hat ja immerhin ein anderer Musiker aus Chicago die Pole Position belegt.

7. Robert Forster: Inferno

Gelassenheit, Jingle-Jangle-Gitarren und Harmonie-Indie-Pop. Robert Forster in fabelhafter Form.

8. Jerry Leger: Time Out For Tomorrow

Der kanadische Songwriter stürmt das Americana-Feld zwischen Bruce Springsteen, Roy Orbison, Townes Van Zandt, Tom Petty, Gram Parsons und Neil Young. Ein Volltreffer, dieses Album.

9. Niels Frevert: Putzlicht

Das deutsche Liedgut vertrat 2019 keiner so eindrucksvoll wie Niels Frevert (Obwohl auch andere wie Die Höchste Eisenbahn, Moritz Krämer oder Enno Bunger wunderbare Platten veröffentlicht haben). „Immer noch die Musik“, „Ich suchte nach Worten für etwas das nicht an der Straße der Worte lag“ und natürlich „Als könnte man die Sterne berühren“ sind nur die drei schönsten der majestätischen Songs dieser Platte.

10. Jetzt!: Wie es war

Dicht gefolgt von Michael Girke, der als Songwriter hinter Jetzt! endlich das in den 80ern nicht zustande gekommene Debüt ablieferte. Zwölf imponierende Songs, die zwischen Bob Dylan, Hannes Wader, Manfred Maurenbrecher und Leonard Cohen changieren. Ein mehr als beeindruckendes Album.

11. Big Thief: Two Hands

12. Tindersticks: No Treasure But Hope

13. Lana Del Ray: Norman Fucking Rockwell!

14. Bonnie Prince Billy: I Have Made A Place

15. Bruce Springsteen: Western Stars

16. Neil Young & Crazy Horse: Colorado

17. Julia Jacklin: Crushing

18. Aldous Harding: Designer

19. Faye Webster: Atlanta Millionaires Club

20. Better Oblivion Community

21. Damien Jurado: In The Shape Of A Storm

22. Cass McCombs: Tip Of The Sphere

23. Calexico And Iron & Wine: Years To Burn

24. The Teskey Brothers: Run Home Slow

25. Van Morrison: Three Chords And The Truth

26. Drugdealer: Raw Honey

27. Ada Lea: What We Say In Private

28. Leonard Cohen: Thanks For The Dance

29. Richard Hawley: Further

30. Native Harrow: Happier Now

(Beitragsbild: Andrew Bird by Amanda Demme)

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