Die Ärzte: Hell – Albumreview

Die Ärzte Pressefoto 2020 Fotocredit Jörg Steinmetz

Nach acht Jahren melden sich Die Ärzte mit aller Macht zurück

Auch schon wieder acht Jahre her, seit mit „auch“ das letzte Album der Ärzte erschienen ist. Die längste Durststrecke in der Diskographie der selbsternannten „besten Band der Welt“. Mit ihrem nunmehr 13. Studioalbum „Hell“ melden sich Die Ärzte jetzt also zurück und bleiben sich auch im 38. Jahr ihres Bestehens als Punkrockband ohne musikalische Grenzen treu. Mit achtzehn Songs beglücken Sänger und Gitarrist Farin Urlaub, Schlagzeuger und Sänger Bela B sowie Bassist Rodrigo González ihre Fans und das alles klingt schon fast nach einer Art Best-Of mit neuen Tracks.

Typische Ärzte-Hits

Die Ärzte Hell Cover Hot Action

Das Berliner Trio hat ja schon immer gemacht, was es wollte, musste für seine Überzeugungen Platten auf dem Index verkraften, aber das alles hielt es nicht davon ab, zu einen der populärsten deutschsprachigen Bands aufzusteigen. Seit 1998 stürmen die Ärzte mit jedem neuen Studioalbum auf Platz 1 der deutschen Charts, ein Umstand, der sich mit „Hell“ kaum ändern dürfte. Sie machen ja auch wieder alles richtig. „Das letzte Lied des Sommers“ kommt zwar Ende Oktober etwas spät, funktioniert allerdings mit seiner eingängigen Melodie à la „Westerland“ auch noch in den kommenden Sommern. Ein typischer Ärzte-Hit, der mit seiner sehnsüchtig-hymnischen Melodieseligkeit sicherlich weitere neue Fans generieren wird („Ich will wieder ans Meer / Ich will wieder ans Meer / Oder wenigstens ein Eis zum sofortigen Verzehr“).

Unwiderstehliche Songs

Sie schütteln erneut wieder einige unwiderstehliche Songs aus dem Ärmel. „Clown aus dem Hospiz“ beginnt brachial, entpuppt sich indes schnell als nächster lässiger, sehr catchy Ohrwurm, der im Chorus gar zum Schwelgen einlädt. Im bei Sounds & Books bereits vorgestellten Vorabtrack „Morgens Pauken“ klären die Ärzte die Frage, was alles heute so Punk ist und gehen dabei in die Vollen. Bewahren sich aber auch ihren bekannten Humor im groovigen „True Romance“, wo sie Siri auffordern, Sex mit Alexa zu googeln und zu herrlichen Reimen neigen, spanische Gitarre inklusive.

Abgehpunk („Plan B“), Reggae („Ich am Strand“), Stadionrock („Wer verliert“) und Tocotronic-Indie-Rock („Polyester“) sind die Ingredienzien dieses reichlich geilen Ärzte-Albums. Mit dem Indie-Country-Folk-Rock „Liebe gegen Rechts“ bleibt die Band genauso wie im krachenden „Woodburger“ bei einem der wichtigsten Themen unserer Zeit weiter am Ball und glänzen auch hier mit ordentlich vie Witz. Die Ärzte sind zurück. Und das mit aller Macht.

„Hell“ von Die Ärzte erscheint am 23.10.2020 bei Hot Action. (Beitragsbild von Jörg Steinmetz)

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