Depeche Mode: Memento Mori

Depeche Mode 2023 credit Anton Corbijn

Das 15. Album von Depeche Mode. Wie intensiv sind die neuen Songs der britischen Synth-Pop-Ikonen 43 Jahre nach der Bandgründung?

von Gérard Otremba

Nach dem Tod von Bandmitgründer und Keyboarder Andrew Fletcher im letzten Jahr geht es für Depeche Mode also als Duo weiter. Sänger Dave Gahan und Sänger, Gitarrist und Keyboarder Martin Gore sind die beiden übrig gebliebenen Mitglieder der 1980 auf den Namen Depeche Mode getauften Synth-Pop-Rock-Band. „Memento Mori“ ist das nunmehr 15. Album der britischen Band und der Nachfolger des 2017 veröffentlichten „Spirit“. Alle Songs entstanden bereits vor Fletchers Tod, auch der sich wie eine negative Vorsehung lesende Albumtitel stand schon vorher fest. Wie schon der Vorgänger wurde „Momento Mori“ von James Ford (Florence + The Machine, Arctic Monkeys) mit Unterstützung von Marta Salogni produziert.

Ein düsterer Album-Opener

Depeche Mode Memento Mori Albumcover

Bereitete schon „Spirit“ mit einigen richtig guten Songs ein großes Vergnügen, so sollte „Momento Mori“ wahrscheinlich die meisten Fans absolut

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zufriedenstellen und als eines der besten ihrer Alben, zumindest aus diesem Jahrhundert, in die Karriere von Depeche Mode eingehen. Überaus bedrohlich, düster und pulsierend eröffnen die Synth-Pop-Ikonen mit „My Cosmos Is Mine“ das neue Werk, Weltschmerz, Kriegsanklage und Isolation als Antriebsfeder eines erschütternden Songs. Wesentlich zugänglicher, melodiöser und absolut hittauglich das nachfolgende „Wagging Tongue“, das an die Depeche-Mode-Phase der frühen 80er-Jahre erinnert. Das bereits vorab veröffentlichte, verspielt-strahlende, sehr melancholische „Ghosts Again“ gehört zu den typischen und sofort überzeugenden DM-Songs.

Depeche Mode so intensiv wie Nick Cave

Unendlich traurig und bluesig erklingt hingegen „Don’t Say You Love Me“, während „My Favourite Stranger“ mit seiner unterkühlten Stimmung direkt in eine Goth-Disco einlädt. Die von Martin Gore mit viel Crooner-Leidenschft gesungene Soul-Synth-Ballade „Soul With Me“ führt zu Verzauberung der Hörer und „Never Let Me Go“ entwickelt mit seinen schneidenden Gitarren, den Harmonie-Vocals und den alten Beats ebenfalls Hit-Potential. Und mit der abschließenden Groß-Ballade „Speak To Me“ gelingt der Band eine Intensität, wie sie sonst nur einem Nick Cave überlassen bleibt. Ein richtungsweisendes Album für Gahan und Gore nach über vierzig gemeinsamen Jahren. Und ein starkes dazu.

„Memento Mori“ von Depeche Mode erscheint am 24.03.2023 bei Columbia Records/Sony Music. (Beitragsbild von Anton Corbijn)        

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