Dana Falconberry And Medicine Bow: From The Forest Came The Fire – Album Review

Verführerischer, experimenteller Folk mit Kammer- und Dream-Pop-Charakter

von Gérard Otremba

Die amerikanische Songwriterin Dana Falconberry ist in der Zwischenzeit im texanischen Musik-Mekka Austin beheimatet, wohin sie einst aus Michigan hinzog, um sich der Musik zu widmen. Einen Einblick in ihre musikalische Welt konnten sich Hamburgs Musikfans vor zwei Jahren beim Reeperbahnfestival verschaffen, als sie gemeinsam mit fünf Kollegen aus Austin für einen stimmungsvollen Abend in der Hasenschaukel verantwortlich war. Mit From The Forest Came The Fire liegt nun ihr neues Album vor, das zutiefst von Dana Falconberrys Beziehung zur Natur geprägt ist. In ihren Texten thematisiert die Sängerin und Gitarristin die Natur als mythischen Ort, das Naturerlebnis als mystische Erfahrung.

Ähnlich ausgelegt ist die Musik auf From The Forest Came The Fire. Mit ihrer fünfköpfigen Band Medicine Bow, bestehend aus Gina Dvorak (Gitarre, Banjo), Karla Manzur (Keyboards), Lindsey Verrill (Cello), Christopher Cox (Bass, Gitarre, Synthesizer) und Matthew Shepherd (Drums, Percussion) lotet Dana Falconberry die Grenzen des Folk aus. Zwischen experimentellen Folk, Kammer- und Dream-Pop changieren ihre Kompositionen und erreichen mitunter eine vibrierende und geheimnisvolle Intensität wie in „Dolomite“, wenn zunächst Banjo und Cello miteinander kommunizieren, bevor weibliche Backing Vocals für eine magische Aura sorgen. Reduziertes Electronica-Gefrickel und perkussives Schlagzeugspiel verfolgen den experimentellen Ansatz und Falconberrys Stimme entführt in zauberhafte Traumgefilde.

Fast sieben Minuten langer betörender Chamber-Pop. Ein absolutes Highlight auf From The Forest Came The Fire, ein Album, das durch stilistischen Ideenreichtum und wendungsreiche Arrangements besticht. Von ähnlich einfallsreichen Rhythmuswechseln lebt der Opener „Snail Shells“, „Cormorant“ bezirzt mit seinem Charme, während „Cora Cora“ durch sanften und melancholischen Indie-Folk-Pop verführt und „Oxheart“ den traurigen Dream-Blues-Gefilden verfällt. Trotz der Experimentierfreude lebt From The Forest Came The Fire von der dichten Atmosphäre und einer gewissen Unbeschwertheit, mit der die Songs gespielt werden. Jeder, der sich auf diesen Sound einlässt, wird  reichlich belohnt.

„From The Forest Came The Fire“ ist am 01.04.2016 bei BB*Island erschienen.

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