Damien Jurado: Visions Of Us On The Land – Album Review

Verlässlich beachtlich

von Sebastian Meißner

„Visions Of Us On The Land“ ist der Abschluss einer Album-Trilogie, zu denen auch „Maraqopa“ (2012) und „Brothers and Sisters of the Eternal Son“ (2014) gehören. Es beendet seinen inhaltlichen Trip in eine fremdartige Science Fiction-Welt voller religiöser Symbolik und paranormaler Phänomene. Auch stilistisch knüpft das Album nahtlos an seine Vorgänger an. Damien Jurado kombiniert auch 2016 lässigen Songwriter-Folk mit psychedelischen Spacepop-Elementen und Einflüssen aus Progrock, Jazz und lateinamerikanischen Percussion. Mit verantwortlich für den mutigen Stilmix dürfte auch Shins-Keyboarder Richard Swift sein, der erneut als Produzent fungierte.

Insgesamt versammelt „Visions Of Us On The Land“ stolze 17 Songs. Nicht alle hätte es gebraucht. So wirken zum Beispiel „Prisms“ und „Sam and Davy“ nicht ausgereift, ja geradezu fahrig. Doch zum Glück bleiben Lückenfüller die Ausnahme. Auf der anderen Seite sind zahlreiche Hochkaräter vertreten. „Walrus“ und „Queen Anne“ etwa sind zwei lupenreine 60s Pop-Perlen. Auch die krachigeren „Qachina“ und „Taqoma“ sind ein Ohr wert, weil sich Durado hier durchaus erfolgreich an krachigeren Sounds probiert. Ein weiterer Anspieltipp ist das folkige „Cinco de Tomorrow“, das sich mit jedem Takt immer größer macht. Am schönsten ist das schwelgerische „And Loraine“, das mit warmen Backings-Vocals und besengestrichener Snare wohltut wie Sonnenstrahlen im April.

Das Album nimmt in seinem Verlauf zunehmend das Tempo raus. Von der Kraft und Wut im Opener „November 20“ ist im Finale „Kola“ nichts mehr zu spüren. Dafür nimmt die Intensität zu. „I will remember you“ wiederholt Durado im Schlusssong immer wieder – der Protagonist verlässt die selbsterschaffene Parallelwelt mit einer ordentlichen Portion Wehmut, aber in Frieden. Seit mehr als 20 Jahren liefert Damien Jurado Platten von verlässlich hoher Qualität ab. „Visions Of Us On The Land“ macht da keine Ausnahme.

„Visions Of Us On The Land“ von Damien Jurado ist am 18.03. bei Secretly Canadian /Cargo Records erschienen.

 

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Damien Jurado – QACHINA (Official Video) von scdistribution

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