Die Liste der Einflüsse von Craig Finn ist lang – jetzt kommt mit The War On Drugs ein weiterer hinzu. Das Ergebnis: ein tolles Soloalbum des Frontmanns von The Hold Steady.
von Werner Herpell
Bruce Springsteen & The E Street Band, The Replacements, Drive-By Truckers, The Band – all das sind Einflüsse, die Craig Finn zugewiesen oder von ihm selbst auch eingeräumt werden. Diese großen Vorbilder konnte man im Sound dieses US-Sängers und Songwriters schon immer heraushören, ob bei seiner bewährten Indie-Rock-Band The Hold Steady oder auf seinen Soloscheiben. Eine weitere Quelle jüngeren Datums kommt nun hinzu: The War On Drugs.
Kraftvoll und melancholisch
Den treibenden, epischen Neo-Heartland-Folkrock von deren Frontmann Adam Granduciel, dessen raumgreifende
E-Gitarren, Krautrock-Rhythmen und pluckernde Keyboards erkennt man in vielen Liedern des aktuellen Finn-Albums „Always Been“ wieder (am deutlichsten wohl im Opener „Bethany“ und im zentralen Track „A Man Needs A Vocation“). Und das tut den Songs ziemlich gut, weil es sowohl die kraftvolle Seite als auch den zärtlich-melancholischen, nostalgischen Americana-Kern seiner Musik („The Man I’ve Always Been“) betont.
Die neue, gesunde Dosis TWOD-Drive kommt dabei nicht von ungefähr. Produziert wurde die sechste Soloplatte des 53-jährigen Finn nämlich vom Grammy-Preisträger Granduciel höchstselbst. Und die Songs enthalten musikalische Beiträge des fulminanten Gitarristen aus Massachusetts und seines britischen Gefolgsmannes Sam Fender (die ja beide ihrerseits für tiefe Springsteen-Verehrung bekannt sind) sowie anderer Mitglieder von The War On Drugs.…