Courtney Marie Andrews: Loose Future

Courtney Marie Andrews by Brett Warren

Die großartige Americana-Songwriterin Courtney Marie Andrews verzaubert auch mit ihrem neuen Album „Loose Future“

Tausend Tränen tief besang Courtney Marie Andrews ihren Trennungsschmerz auf dem 2020 veröffentlichten und von Sounds & Books an dieser Stelle rezensierten „Old Flowers“. Sehr bewegende und dezent instrumentierte Songs brachten Andrews‘ Traurigkeit an die Oberfläche, es war ihre Version der „Blood On the Tracks“. Im selben Jahr verbrachte die amerikanische Songwriterin zwei Monate auf der Halbinsel Cape Code, eine Zeit des Innehaltens, der Besinnung und der Ruhe. Und eine Art Neubeginn mit dem Komponieren neuer, vergleichsweise optimistischer Lieder.

Westcoast-Leichtigkeit

Courtney Marie Andrews Loose Future Cover Fat Possum Records

Für ihr neuntes Album hat aus Phoenix stammende und in Nashville beheimatete Musikerin zehn Songs mit Hilfe von Produzent Sam Owens, aka Sam Evian (Big Thief, Cassandra Jenkins, Anna Burch), in dessen Studio Flying Cloud Recordings in den Catskill Mountains in Upstate New York aufgenommen. Die neuen Lieder der 1990 geborenen Songwriterin klingen luftig, gar beschwingt und nicht selten erhebend. Ihre Country-Pop-Songs weisen Spuren einer Westcoast-Leichtigkeit auf, wie sie schon der Titeltrack als Opener in sich trägt. „I have learned from my mistakes … I just wanna take it slow“ sind Andrews‘ Einsichten. Sanft perkussiv kommt „Older Now“ daher, das von ihrer unfassbar sehnsüchtigen Stimme getragen wird, zahlreiche „Ahahahs“ und „Uhuhuhs“ inklusive. Das von uns als Song des Tages vorgestellte „Satellite“ indes ein verträumtes Kleinod mit einer hallverzerrter Slide-Gitarre.

Courtney Marie Andrews gönnt sich Opulenz

Für ihre Verhältnisse reichlich viel Opulenz gönnt sich Courtney Marie Andrews bei „Thinkin‘ On You“, dem zweifellos überwältigendsten Song dieses wundervollen Albums, der uns trotz des üppigen Arrangements mit Streichern, Orgel, Pedal-Steel und Harmonie-Huhu-Gesängen Gänsehautmomente beschert. Ein Traum von einem Song, ohrwurmträchtig und dauerschleifenkonform. In „You Do What You Want“ meint man gar zeitweise „Drunken Angel“ von Lucinda Williams herauszuhören, wie schön ist das denn, bitte? Ja, Courtney Maria Andrews hat uns mit ihren Alben „Honest Life“, „May Your Kindness Remains“ und „Old Flowers“ verzaubert und der Zauber hält mit „Loose Future“ unverdrossen an. Eine großartige Songwriterin.

„Loose Future“ von Courtney Marie Andrews erscheint am 07.10.2022 bei Fat Possum Records. (Beitragsbild von Brett Warren)       

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