Ein Underground-Indie-Rock-Manifest Diese Band hat den nötigen Punch. Das isländisch-britische Damen-Trio Dream Wife veranstaltet auf seinem selbstbetitelten Debütalbum ein mitreißendes Indie-Spektakel. Die Power-Rock-Pop-Formation mit der in Island geborenen und in Kalifornien aufgewachsenen Lead-Sängerin Rakel Mjöll Leifsdottir, Gitarristin und Sängerin Alice Gough und Bassistin und Sängerin Isabella Podpadec (die Schlagzeugparts spielte Alex Pavely ein) springt einen mit den elf ungestümen Tracks auf Dream Wife geradezu an. Die 2015 als Projekt im Rahmen ihres Studiums an der…
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Leyya: Sauna – Albumreview
Facettenreiche und farbenfrohe Popmusik des Wiener Duos Mit ihrer Single „Superego“ und dem dazugehörigen Debütalbum Spanish Disco gehörte die österreichische Band Leyya im Jahre 2015 zu den wichtigsten Newcomern aus der boomenden Musikstadt Wien. Die beiden Multiinstrumentalisten Sophie Lindinger und Marco Kleebauer erfreuten sich über unzählige Playlist- und Radioeinsätze, auch die Werbewelt riss sich um das Duo, das anschließend für Auftritte bei wichtigen Festivals (u.a. Reeperbahn und Primavera) gebucht wurde. Den prestigeträchtigen „FM4 Award“…
LesenTocotronic: Die Unendlichkeit – Albumreview
Tocotronic stoßen in eine neue Dimension vor Tocotronic ist längst die wandlungsfähigste deutsche Rock-Band. Nach der nerdigen Underground-Anfangsphase in den 90er-Jahren, fanden Sänger und Gitarrist Dirk von Lowtzow, Bassist Jan Müller, Schlagzeuger Arne Zank und der zu Beginn des Jahrtausends eingestiegene Keyboarder und Gitarrist Rick McPhail nach und nach die großen Melodien und komplexeren Arrangements und schenkten ihrer eigenen Bandvita sowie der deutschsprachigen Popkultur einen denkwürdigen Anspruch, der schnell in ermüdende Diskurse mündete. Aber dafür…
LesenSandro Roy: Souvenir De Paris – Album Review
Vom Hier und Jetzt entkoppelt Sandro Roy, 1994 als jüngstes Mitglied einer Sinti Familie geboren, erhielt seine erste Geige im Alter von sechs Jahren. Damals reiste seine Familie noch im Wohnwagen durch die Republik und musizierte. Roy spielte Jazz und Klassik und entwickelte sich schnell zu einem vielfach ausgezeichneten Virtuosen. Zurzeit studiert er am Leopold Mozart Zentrum der Universität Augsburg. Nach seinem ebenfalls hochgelobten Debüt „Where I Come From“ von 2015 veröffentlicht Roy nun mit…
LesenThomas Strønen – Time Is A Blind Guide: Lucus – Album Review
Nächste Halt: Waldlichtung Das Schlüsselstück auf „Lucus“ befindet sich in der Mitte des Albums. In „Fugitive Pieces“ schält das fünfköpfige Akustik-Kollektiv Time Is A Blind Guide aus einer nordisch-melancholischen Streicherfigur eine japanisch-mystische Klangwelt. Dieser Brückenschlag ist das erklärte Ziel von Thomas Strønen – und sein größter Trumpf auf diesem Release. Die in Wakayama geborene Pianistin Ayumi Tanaka ist neu an Bord und drückt den elf Stücken ihren zarten Stempel auf. Die Kombination aus Streichern und…
LesenBernd Begemann: Die Stadt und das Mädchen – Albumreview
Von der Muse geküsst Opulenter als mit dem im Dezember 2015 veröffentlichten Album Eine kurze Liste mit Forderungen konnte es für Bernd Begemann nicht mehr werden. Denn Begemanns Liste war mitnichten eine kurze. Im Gegenteil, sie war natürlich lang. Sehr lang sogar, umfasste ganze 28 Songs, war eine Fundgrube des popmusikalischen Genre-Hopping von Soul über Rock’n’Roll hin zum grazilen Songwriter-Twang. Zu toppen wäre das alles sowieso nicht mehr gewesen und so reduziert sich der Hamburger…
LesenBobo Stenson Trio: Contra la Indecision – Album Review
Entschlossene Virtuosen Als größten lebenden Jazz-Pianisten, der außerhalb der USA geboren ist, bezeichnete ihn die Jazz Times einst. Bobo Stenson ist Schwede – und ein alter Hase im Geschäft. Mit mittlerweile 73 Jahren blickt er auf eine lange und vielseitige Karriere zurück, in der er unter anderem Größen wie Dexter Gordon, Stan Getz oder Sonny Rollins begleitete. Dass er noch lange nicht daran denkt, sich zur Ruhe zu setzen, verrät schon der Titel seines neuen…
LesenJohn Surman: Invisible Threads – Album Review
John Surman treibt seine musikalische Vision weiter voran Was haben Alexis Corner, Gitte Haenning, Anour Brahem und John McLaughlin gemeinsam? Nun, alle haben im Laufe ihrer Karriere mit John Surman zusammengespielt. Mit seinem ausdrucksstarken und improvisatorischen Spiel an Saxofon und Klarinette hat der sympathische Brite sich schon früh einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Heute gilt er als Aushängeschild des europäischen Jazz. Einen weiteren Beleg seiner Klasse liefert der 73-Järhige mit „Invisible Threads“. Schon im Opener „At…
LesenFleetwood Mac: Fleetwood Mac – Remastered Album Review
Das erste Fleetwood Mac-Nummer-1-Album von 1975 in remasterten und erweiterten Versionen Fleetwood Macs selbstbetiteltes Album von 1975 war der große Durchbruch für das britisch-amerikanische Rock-Pop-Quintett. 1967 von Gitarrist Peter Green, Schlagzeuger Mick Fleetwood und Bassist Bob Brunning als Bluesband gegründet und nachfolgend durch ständige Umbesetzungen und Drogensüchte einzelner Mitglieder, die erfolgreiches Songmaterial wie „Oh, Well“, „Albatross“ oder das von Santana zum Hit gecoverte „Black Magic Woman“ fast in den Hintergrund treten ließen, auffallend geworden, fand…
LesenGlen Hansard: Between Two Shores – Album Review
Tröstender Soul-Folk des irischen Songwriters Glen Hansard, der einstige Dubliner Straßenmusiker, genießt mit seiner ehemaligen Band The Frames sowie als Schauspieler im Film The Commitments Kultstatus bereits seit den 90er-Jahren. Für den berührenden Song „Falling Slowly“ aus dem zauberhaften Streifen Once gab es Ende der Nuller-Jahre für ihn und Partnerin Markéta Irglová zudem noch den Oscar. Als The Swell Season fanden die beiden für zwei Alben als Band zusammen, bevor Hansard 2012 mit Rhythm And…
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