Carminho: Portuguesa – Albumreview

Carminho credit Mariana Maltoni

Auf ihrem sechsten Album überzeugt de portugiesische Fado-Star Carminho mit selbstgeschriebenen Songs

Sie gilt als Prophetin des Fado und ist längst weit über die Landesgrenzen ihrer Heimat hinaus ein Star: Carminho (mit vollem Namen: Maria do Carmo de Carvalho Rebelo de Andrade) fleht, klagt, leidet, fordert und faucht ihre Songs derart passioniert und mit Hingabe, dass es wehtun kann. Sie suche mit ihrer Musik nach einem Schwindelgefühl, sagte sie einmal. Wie das klingt, kann man einmal mehr auf „Portuguesa“ hören, ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum.

Selbstgeschriebene Carminho-Lieder

Carminho Portuguesa Cover Parlophone Records

Die Platte umfasst insgesamt 14 Stücke und wurde im März 2022 in den Namouche Studios aufgenommen. Carminho schrieb einen Großteil der Songs selbst, was sie sich in der Vergangenheit, wie auf dem 2018 veröffentlichten Album „Maria“, nicht traute. Das Ergebnis ist beeindruckend: Songs wie „O Quarto“ oder „Praias Desertas“ durchzieht eine tierschürfende Melancholie. „As Fontes“ oder „Pedra Solta“ dagegen sind sonnendurchtränkte Oden auf die Freuden des Lebens. Besonders eindrücklich ist „Simplesmente ser“, das Carminho ganz ohne musikalische Begleitung vorträgt.

Die Sehnsucht

Dem gesamten Album wohnt eine Sehnsucht inne, die sich irgendwo aus Tradition und Tatendrang speist. „Das hier ist meine Geschichte, meine Ursprünge, meine Einflüsse und die Musik, in der ich mich wiederfinde“, sagt die 39-Jährige. „Portuguesa“ ist eine absolute Hörempfehlung. Nicht nur für kommende Sommernächte.

„Portuguesa“ von Carminho erscheint am 03.03.2023 bei Parlophone/Warner Music. (Beitragsbild von Mariana Maltoni)

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