Buhai: Buhai – Albumreview

Buhai credit Dovile Sermokas

Ein durch und durch zauberhaftes Debütalbum des Berliner Quartetts Buhai

Debütalbum der Berliner Band Buhai, doch sind die vier Mitglieder keine Neulinge mehr im Musikbusiness. Während Sängerin Meryem Kiliç mit Schlagzeuger Michael Fromme und Gitarrist und Bassist Dirk Häfner als Pretty Mery K bereits ein paar Alben veröffentlicht hat, waren Kiliç und Häfner noch mit Bungalow Gang unterwegs und Keyboarder und Bassist Markus Deuber hatte mit Michael Fromme das Projekt Raumschiff am Start. Seit mehr als zehn Jahren spielten sie also in unterschiedlichen Konstellationen zusammen, bevor Buhai gegründet wurde und Erdmöbel-Multi-Instrumentalist Ekki Maas auf das Quartett aufmerksam wurde, es als Support für seine Kölner Kultband engagierte und für das hauseigene Label unter Vertrag nahm.

Die Leichtigkeit im Sommerwind

Buhai Albumcover Jippie! Industrie

Gemeinsam mit Maas produzierte die Band das selbstbetitelte Debüt und ob Buhai mal einen ähnlichen Kultstatus wie Erdmöbel erreichen wird, sei dahingestellt. Das Potential für den Status von Indie-Lieblingen bringt die Gruppe allemal mit. Viel zu un- und viel zu außergewöhnlich der zwischen French- und Sixties-Pop, Jazz, Songwriter-Pop und NDW changierende  Buhai-Indie-Pop-Sound, um nicht positiv aufzufallen. Filigrane Melodien und kluge Arrangements sind die Kennzeichen ihrer Musik, die mal spacig in den Weltraum bei „Astronaut“ führt, oder melancholisch-verträumt wie in „Beton“ klingt. Man verweilt gern in der getragenen Leichtigkeit des Chorus im frankophilen „Der Sommerwind“, wenn eben dieser in Paris auf dem Champs-Élysées einem durch das Haar streift.

Die schönste Buhai-Pracht

Oder im von Sounds & Books bereits als Song des Tages vorgestellten „St. Tropez“, diesem wundervollen Sehnsuchtssong nach Sonne, Süden und Vitamin D. Dem wiederum das pulsierend-treibende Post-Punk-New-Wave-Stück „Mund auf“ folgt. Die Texte sind superbe Beobachtungen, die im fast lieblich anmutenden „Offseason Tristesse“ ihre vielleicht schönste Pracht entfalten, von Meryem Kiliç meistens wehmütig vorgetragen. Neben der Leichtigkeit wohnt der Buhai-Musik aber auch eine nötige Schwere inne, das würdevolle, sechsminütige „Weit fort“ dient hier als beste Adresse. Fazit: Ein durch und durch zauberhaftes Album.

„Buhai“ von Buhai erscheint am 18.03.2022 bei Jippie! Industrie. (Beitragsbild von Dovile Sermokas)

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