Mit „Five Dice, All Threes“ veröffentlicht die Indie-Folk-Rock-Band Bright Eyes eines ihrer besten Alben in der fast 30-jährigen Karriere
von Gérard Otremba
Vier Jahre nach dem ebenfalls von Sounds & Books rezensierten Comeback-Album „Down In The Weeds, Where The World Once Was“ sind Bright Eyes zurück. Schon die von uns als Songs des Tages vorgestellten Vorabsingles „Belles And Whistles“ und „Rainbow Overpass“ machten klar, dass sich Conor Oberst, Mike Mogis und Nate Walcott in Topform befinden. Das 1995 vom damals erst 15-jährigen Songwriter Conor Oberst gegründete Bandprojekt, das in den Nuller-Jahren mit solch superben Alben wie „Fevers And Mirrors“, „Lifted Or The Story Is In The Soil, Keep Your Ear To The Ground“ und „I’m Wide Awake, It’s Morning“ die Speerspitze des Indie-Folk-Rock bildete, lässt es nicht bei zwei hervorragenden Songs bewenden.
Conor Oberst 2001 in Frankfurt
Im fröhlich-wehmütigen „Bas Jan Ader“
(ein niederländischer Performance-Künstler, der 1975 im Atlantik verschwand), wundert sich Conor Oberst, dass er so lange überlebt hat („How is it that I‘m still alive?“) und nie gedacht habe, mal 45 Jahre alt zu werden. Tatsächlich musste man sich früh Sorgen um ihn machen. Allein, wenn man an seinen Solo-Auftritt als Support von Arab Strap im Jahr 2001 im Frankfurter Cooky’s denkt, als die Rotweinflasche sein wichtigstes Utensil neben der Musik war. Aber Oberst hat überlebt und trotz der häufig ausgesprochenen Resignation gegenüber den Zuständen auf dieser Welt („It takes a lot of nerve to live on planet Earth“) und trotz einer Abrechnung und scheinbaren Selbstaufgabe in „Hate“ bleibt Oberst ein wichtiger Beobachter Amerikas und der Welt.
Die Bright-Eyes-Intensität
Auf „Five Dice, All Trees“ sprudelt es nur so von großartigen Bright-Eyes-Stücken. Das mitreißende „Belles And Whistles“, das hymnisch-dringlich-galoppierende, an Johnny Cash…