Bored Nothing

Bored Nothing

von Gérard Otremba

Hört man den ersten Song „Shit For Brains“ des selbstbetitelten Albums „Bored Nothing“ denkt man sofort und unweigerlich an die schönsten Lieder der schottischen Gruppe Teenage Fanclub. Herzallerliebster Gitarren-Indie-Pop mit verspielten Melodien, sehnsüchtig, melancholisch und dem Jingle-Jangle-Twang diverser Sixties-Bands ausstaffiert. Hinter dem Moniker Bored Nothing steckt der Australier Fergus Miller, der auf seinem Debut-Album bis auf wenige Ausnahmen alle Instrumente selbst eingespielt hat und dem geneigten Hörer eine Ansammlung diverser auf Demo-Tapes veröffentlichter sowie einiger bislang noch nicht aufgenommener Tracks offenbart. Diese sind so umwerfend charmant, wie eben die von Teenage Fanclub, den Go-Betweens oder des einsamen und leider viel zu früh verstorbenen Songpoeten Elliott Smith. Hört euch nur „Just Another Maniac“, „Bliss“, „Get Out Of Here“ und “Charlie’ s Creek “ an. Miller verwöhnt uns mit seiner introvertierten, gebrochenen, intimen und sehr verletzlichen Stimme, wie sie einst Kollege Elliott Smith bekannt gemacht hat. Häufig driftet Millers Gesang dann auch einfach weg, verhallt im Raum wie bei „I Wish You Were Dead“ oder „Let Down“ und erzeugt so eine bekiffte Psychedelia-Stimmung. Für „Popcorn“, „Echo Room“ und „Snacks“ läßt Miller die Gitarre kratzbürstiger und verzerrter erklingen, ohne auf Krawall gebürstet zu sein. Die an Teenage Fanclub erinnernden schwebenden Gesänge, die hinreißenden Melodien und Harmonien hören wir dann wieder bei „Only Old“ und „Build A Bridge (And Then How About You)“. Mit der flotten Uptempo-Nummer „Dragville“ beschließt Fergus Miller „Bored Nothing“ gebührend euphorisch. Eine coole, berührende und liebenswerte Platte.

Bored Nothing ist am 05.04.2013 bei Spunk / Cooperative Music erschienen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben