Auf seinem neuen Album arbeitet Bonnie „Prince“ Billy mit Sessionmusikers und einem Produzenten zusammen – und spielt klassischen Nashville-Country
von Sebastian Meißner
1993 erschien sein erstes Album unter dem Künstlernamen Bonnie „Prince“ Billy. Seitdem hat Will Odlham ganze 29 Platten veröffentlicht. Das ist fast jedes Jahr eine. Das ist nicht nur quantitativ bemerkenswert, sondern vor allem auch qualitativ. Denn unter diesen zahlreichen Veröffentlichungen befindet sich keine einzige Niete. Oldham spielt stets ernsthafte Musik – mal alleine, mal mit Begleitung. Immer aber mit Tiefgang und einem ordentlichen Schuss Schwermut.
Qualität und Quantität
Das ist auch auf
„The Purple Bird“ weitgehend so. Entschleunigtes wie „Downstream“ trifft auf Wehmütiges wie „Sometimes It’s Hard To Breathe“ oder Anrührendes wie „Is My Living In Vain?“ oder „One Of These Days“. Aber „The Purple Bird“ hat auch ungewohnt beschwingte und ausgelassene Momente. So sind etwa „The Water’s Fine“, „Guns Are For Cowards“ (das im 3/4-Takt durch die Manege torkelt) oder das geradezu frenetische „Our Home“, das er gemeinsam mit Country- und Bluegrass-Größe Tim O’Brien (Gesang und Mandoline) eingespielt hat. Darüber hinaus wirkten nicht weniger als zwölf weitere Musiker an diesem Album mit und unterstützen Oldham in Sachen Songwriting, Backing-Vocals und Instrumentals.
Neu (und erst zum zweiten Mal in seiner Karriere der Fall) ist auch, dass Oldham für diese Platte eng mit einem Produzenten zusam…