Bobby Bare Jr.: Undefeated – Album Review

Eine coole und nerdige Mischung aus Indie-Rock und Alternative Country

von Gérard Otremba

Bobby Bare JR. ist ein in Nashville, Tennessee, lebender Alternative-Country-Musiker, der schon in jungen Jahren für den Grammy nominiert war. Der 1966 geborene Bobby Jr. sang den Song „Daddy What If“ im Duett mit seinem Vater, dem Country- und Western-Sänger Bobby Bare Sr., den Preis gewannen dann aber doch die Pointer Sisters. Seine Karriere in der Musikbranche führte Bobby Bare Jr. dann zunächst am Lichtpult und als Crew-Mitglied bei den Tourneen seines Vaters in den späten 70er Jahren. In Songwriter Shel Silverstein fand Bare Jr. einen kritischen Geist zu Beginn seiner eigenen musikalischen Ausrichtung, Ende der 90er folgten die ersten Plattenveröffentlichungen. Nun liegt mit Undefeated sein neustes Werk für Bloodshot Records vor, eine Auseinandersetzung und Abrechnung mit seiner Ex-Partnerin und Mutter seiner kleinen Tochter. Textlich sarkastisch und beißend, musikalisch ein Gemisch aus Indie-Rock und Alternative Country.

Mit dem schweren, psychedelisch angehauchten Blues-Rock und satten Gitarrenriffs von „North Of Alabama By Mornin‘“ geht es los, bevor sanfte Orgelklänge, weibliche Backing Vocals und „Uh-Uh-Uh“-Chöre Bares Hauptbegleitung im balladesken „If She Cared“ übernehmen. Ähnlich verschmust, allerdings zeitweilig von opulenten Gitarrenriffs unterbrochen, erklingt noch „Don’t Wanna Know“ und auch „The Elegant Imposters“ bleibt im ruhigen, aber gefährlichen Fahrwasser verhaftet. Während „The Big Time“ mit euphorischen, hymnischen Trompeten und einen treibenden, fast an ELO erinnernde, Schlagzeugbeat großes Hitpotential entwickelt, gerät der Titelsong „Undefeated“ zu einem pompösen Drama, als ob Rufus Wainwright seine Finger im Spiel gehabt hätte. Herrlich! Einen launigen Banjo-Indie-Country-Shuffle bietet und Bobby Bare Jr. mit „My Baby Took My Baby Away“, „Blame Everybody (But Yourself)“ kommt als hymnischer Bläser-Schunkler daher, „As Forever Became Never Again“ donnert mit mächtigen Drums los und das abschließende „Don’t Stand At The Stove“ vereint Pop, Indie und Rock. Undefeated von Bobby Bare Jr. ist eine coole, abwechslungsreiche, nerdige und geile Platte geworden.

„Undefeated“ von Bobby Bare Jr. ist im April 2014 bei Bloodshot Records / Rough Trade erschienen.

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