Blood Red Shoes live in Hamburg 2019

Blood Red Shoes live in Hamburg Uebel & Gefährlich 2019 by Gérard Otremba

Blood Red Shoes sorgen mit ihrem Konzert am 06.11.2019 im Hamburger Uebel & Gefährlich für den nächsten Tinnitus und bereiten unendlich viel Spaß

Das aktuelle, im Januar dieses Jahres veröffentlichte Album „Get Tragic“ markiert einen Wendepunkt für Blood Red Shoes. Nachdem Sängerin und Gitarristin Laura-Mary Carter und Schlagzeuger Steven Ansell kurz vor der Aufgabe gestanden haben, veränderten sie ihren Output für den fünften Longplayer nuanciert mit Synthesizer-Sounds. Ein Umstand, den die beiden mit der Hinzunahme zweier weiterer Musiker, nämlich Lindsay Wilson (Grammatics) am Bass und James Allix (Tigerclub) an Keyboard und Sample-Pad gerecht werden, um die neuen Songs adäquat live spielen zu können. So auch am 06.11.2019 im vollen Hamburger Uebel & Gefährlich, wohin es Blood Red Shoes nach ihrem Molotow-Gig im Februar verschlagen hat und wo sie auf der letzten Tour 2014 gastierten.

Die Fans toben sich aus

Als Support treten zunächst Queen Kwong auf, ein Alternative-Rock-Quartett aus Los Angeles, in deren Mittelpunkt Sängerin und Gitarristin Carré Callaway steht, die gemeinsam mit ihrer Band bereits für einen formidablen Lärmpegel sorgt, bevor nach der obligatorischen halbstündigen Umbaupause Blood Red Shoes als Quartett um 22 Uhr die Bühne betreten und sich ohne viel Aufhebens in „Elijah“ stürzen. Die neuen Songs stehen auf der Setlist zu Beginn („Elijah“, „God Complex“, „Mexican Dress“) und am Ende („Eye To Eye“, „Howl“, „Bangsar“) des regulären Konzertes. Nach „Mexican Dress“ folgen die Band-Klassiker „Cold“, „Lost Kids“ und „Don’t Ask“ hintereinander weg. Spätestens jetzt steht das Uebel Kopf, die Fans tanzen, wogen und toben sich in unvermeidlichen Moshpits aus.

Songs aus der zwölfjährigen Karriere von Blood Red Shoes

Laura-Mary Carter und Steven Ansell legen sich mächtig ins Zeug. Ansell drischt wie ein Berserker auf sein Drumkit ein, Carter schickt die Gitarrengewitter sekündlich ins enthusiastische Hamburger Publikum. Blood Red Shoes spielen Songs aus allen Phasen ihrer nunmehr zwölfjährigen Karriere (einzig „Heartsink“ fehlt von den eigentlich obligatorischen BRS-Songs), sind laut, direkt und höllisch gut. Bei „Light It Up“ erreicht ihr Auftritt den nächsten Höhepunkt, bei der ersten Zugabe „I Wish I Was Someone Better“ sind alle außer Rand Band und mit einem mächtigen „Colours Fade“ beendet die Band das 80-minütige Indie-Alternative-Rock-Feuerwerk. Musik, die für den nächsten Tinnitus sorgt, aber trotzdem unendlich viel Spaß bereitet. „Rock’n’Roll Can Never Die“. 

Kommentar schreiben