Blood Red Shoes: Blood Red Shoes – Album Review

Mal wieder gewaltige Gitarrenriffs des britischen Duos

von Gérard Otremba

Mit dem Aufsehen erregenden Album Fire Like This setzten die Blood Red Shoes 2010 ein großes Ausrufezeichen im Gitarrenrock und ließen ihrem Debütalbum Box Of Secrets ein mehr als würdiges Zweitwerk folgen. Mit Songs wie „Don’t Ask“, „Heartsink“ oder „Light It Up“ spielten sich Sängerin und Gitarristin Laura-Mary Carter sowie Schlagzeuger und Sänger Steve Ansell in die Herzen sehr vieler Alternative-Rock-Liebhaber. Der Power-Rock des britischen Duos schritt furchtlos und mutig voran und fand auf dem dritten Album In Time To Voices den Weg zum melodiebetonten Rock-Pop. Das vierte, nach dem Bandnamen betitelte, in Eigenregie in Berlin produzierte, Album beginnt mit dem knapp zweiminütigen Instrumentalstück „Welcome Home“ und schon kreist Carters Gitarre durch unsere Köpfe und Ansells Drums donnern unbarmherzig vorwärts. Ebenfalls volle Kraft voraus  geht es bei „Everything All At Once“ und „An Animal“, letzteres dem Punk-Rock zugeneigt, brachiale Gitarrenriffs und peitschende Drums inklusive. Dass Carter und Ansell die Songs auf Blood Red Shoes nicht permanent im Anschlag halten ist verständlich und so mäßigen sie ihr Tempo für „Grey Smoke“ und „Far Away“, Gitarren-Rock-Pop in bedrohlicher Atmosphäre. Doch bis auf das geradezu verspielte, sanfte, später ins Hymnische driftende „Stranger“ obsiegt der aufgekratzte Heavy-Rock, wie das in einer Schrammelorgie endende „Speech Coma“, das straighte „Don’t Get Caught“ oder das geerdete und gewaltige „Cigarettes In The Dark“. Erstaunlicherweise ist im abschließenden „Tightwire“ ein Klavier zu vernehmen, doch die groß angelegten Riffs sind das Metier der Blood Red Shoes und das beherrschen sie auch auf ihrem vierten Longplayer.

„Blood Red Shoes“ von Blood Red Shoes ist am 28.02.2014 bei Jazz Life / Pias Cooperative erschienen.

 

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